Junge Welt, 21.01.2004
Mobilisierung trotz Verbots
„Mumbai Resistance“ schickt „Abordnung“ zum US-Konsulat
Franz Dinhobl
Am Montag hat die Polizeipräfektur die von „Mumbai Resistance 2004“ (MR 2004) seit langem geplante Abschlußdemonstration zum US-Konsulat am Dienstag trotz eines Verhandlungsversuches untersagt.[…] Im Zentrum des Aufrufs stand die Unterstützung des irakischen und palästinenischen Widerstands gegen den US-Imperialismus. Dieser wird angeklagt, in Indien die Rolle der Briten übernommen zu haben.
http://www.jungewelt.de/2004/01-21/005.php
TAZ, 20.01.2004
Eine Welt, zwei Wege
Nur eine Straße trennt das Weltsozialforum von seiner Konkurrenzveranstaltung
BERNARD IMHASLY
Viele Gruppen, die die Antwort auf Armut und soziale Widersprüche nicht in praktischer Entwicklungsarbeit, sondern im politischen Kampf erkennen, wollten im Forum konkrete Strategien verfolgen. Es sollte ein Schulterschluss gegen den amerikanischen Imperialismus in all seinen Formen werden, mit Aktionen, die den bewaffneten Kampf einschließen. Die Richtungskämpfe führten schließlich zur Trennung. 217 Organisationen, unterstützt von linksradikalen Gruppen, schlossen sich zur „Mumbai Resistance 2004“ zusammen.
http://www.taz.de/pt/2004/01/20/a0169.nf/text
Junge Welt 19.01.2004
„Kulminationspunkt“ Irak
Weltsozialforum Mumbai 2004: Globaler Widerstand gegen Hegemonie der USA thematisiert
Hilmar König
Telepolis, 20.01.2004
Vom Protest zum Widerstand?
Peter Nowak
Aber der Ortswechsel hatte auch politische Konsequenzen. Vertreter der zahlreichen indischen Basisorganisationen wie der Dalits und der Bauernbewegung machten mit eigenen Aktionen auf sich aufmerksam. Mit dem antiimperialistischen Bündnis Mumbai Resistance erwuchs dem WSF zudem eine linke Konkurrenz.
Dann kam mit der Rede der indischen Schriftstellerin Schriftstellerin Arundhati Roy dann doch noch der Paukenschlag, der Auswirkungen selbst in den Büros von Organisationen hat, von deren Existenz man sonst selten etwas hört. „Arundhati Roy spaltet die Globalisierungsbewegung und liefert den Besatzern die Legitimation für weitere Gewaltakte“, kritisiert Jürgen Grässlin, Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK). Denn wenn die Schriftstellerin Roy beim Weltsozialforum in Bombay fordere, die Bewegung müsse Teil des Widerstands im Irak werden, „dann legitimiert sie auch den militärischen Widerstand“.
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/16574/1.html
Netzzeitung, 19. Jan 2004 17:10
Arundhati Roy unterstützt
irakischen Widerstand
Den „neuen Imperialismus“ von US-Präsident George W. Bush verdammte Roy, die für die Besetzung des Irak „radikale Antworten“ anregt: „Wenn wir wirklich gegen Neoliberalismus und Imperialismus sind, müssen wir den Widerstand im Irak nicht nur unterstützen, sondern selbst zum irakischen Widerstand werden“, rief sie. Sie will, dass Gegner der Globalisierung zwei US-amerikanische Konzerne „schließen“, die vom Krieg profitierten.
Nach Auffassung vieler Teilnehmer des Weltsozialforums war dieser indirekte Aufruf zur Gewalt ein Verstoß gegen die Prinzipien der Veranstalter, Offenheit, Toleranz und Gewaltfreiheit. Roy trat auch bei der Gegenveranstaltung „Mumbai Resistance 2004“ („Bombay Widerstand 2004“) auf, die militante Gruppen nicht ausschließt.
http://www.netzeitung.de/ausland/269552.html
Neues Deutschland
Radikale Konkurrenz zum Weltsozialforum
Zur gleichen Zeit, da das Mammutprogramm des 4. Weltsozialforums (WSF) in Mumbai über die Bühnen geht, findet in der indischen Wirtschaftsmetropole eine alternative Großveranstaltung statt: Mumbai Resistance (MR 2004).
http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=47389&;IDC=2
TAZ, 6.1.2004
Globalisierungskritik mit neuem Akzent
Auch eine Opposition leistet sich das Forum: Mehr als einhundert linksradikale Gruppen haben s“; zusammengeschlossen, das in eine Anti-Kriegs-Demo zum amerikanischen Konsulat münden soll. Ideologische Grabenkämpfe hat im Vorfeld eine Klausel in der WSF-Charter verursacht, die bewaffnete Widerstandsgruppen von der Teilnahme am WSF ausschließt. Davon betroffen sind maoistische Guerillagruppen in Indien, Nepal, den Philippinen und in Lateinamerika. Die rund 250 im „Mumbai Resistance 2004“; zusammengeschlossenen Gruppen, hauptsächlich Spaltprodukte der bewaffneten Agraropposition der Naxaliten, werfen dem WSF vor, die direkte Konfrontation mit den Herrschenden zu scheuen. Das Widerstandsforum will an die globalisierungskritischen Demonstrationen von Seattle, Prag und Genua anknüpfen, wo es zum Teil zu heftigen Straßenschlachten mit der Polizei kam. Die Militanten grenzen sich von den Sponsoren des WSF ab, zu denen „Handlanger des Imperialismus“; wie die amerikanische Ford Foundation und die deutsche Heinrich Böll Stiftung gehörten. „Mumbai Resistance 2004 stimmt mit unseren Zielen prinzipiell überein, es ist ein Teil des WSF“;, wiegelt dagegen Indiens Böll-Chef Mukul Sharma ab: „Die Stärke des Forums ist gerade seine Vielfalt.“
http://www.taz.de/pt/2004/01/06/a0190.nf/text.ges,1
NZZ, 17.1.2004
Eröffnung des Weltsozialforums in Bombay
Eine Reihe von Gruppen spricht gar nicht mehr vom Kampf gegen die Globalisierung, sondern vom Kampf um eine alternative – gerechte und demokratische – Globalisierung. Diese Ausrichtung ist in den letzten Monaten gerade in Indien unter heftigen Beschuss geraten. Es bildete sich eine Organisation namens „Mumbai Resistance – MR-2004“, in der sich rund 250 Organisationen, namentlich aus den Reihen der traditionellen Linken und der Bauernverbände, zusammengetan haben.
http://www.nzz.ch/2004/01/17/al/page-article9CK1H.html
Neues Deutschland
Ankunft in einer Megapolis Asiens
Einen politischen Dissens lässt die angekündigte Gegenveranstaltung mit dem Titel „Mumbai Resistance-2004“, ein Zusammenschluss von 250 Organisationen, erwarten. Sie werfen dem Weltsozialforum vor, den Imperialismus nicht wirklich bekämpfen zu wollen.
http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=47434&;IDC=2
TAZ, 16.1.2004
Globalkritik boomt in Bombay
Der Weltgipfel der Globalisierungskritiker findet zum ersten Mal in Indien statt. Bisher tagte der Kongress dreimal im südbrasilianischen Porto Alegre. Das indische Organisationskomitee besteht aus rund zweihundert Nichtregierungsorganisationen, darunter vielen Gewerkschaften. Kommunistische, sozialistische und andere Parteien sind offiziell nicht vertreten. Nicht weit vom WSF entfernt findet das radikalere Treffen „;Mumbai Resistance 2004“; statt, bei dem manche Teilnehmer die Unterstützung des irakischen Widerstands gegen die US-Besatzung fordern.
http://www.taz.de/pt/2004/01/16/a0142.nf/text
TAZ, 17.1.2004
Zwischen Marx und Gandhi
Aber über den Weg zum gemeinsamen Ziel gibt es offenbar hinter den Kulissen
Auseinandersetzungen, die zur Einrichtung der Parallelveranstaltung „Mumbai
Resistance 2004″; führten. Schon auf früheren Weltsozialforen hatte der
Ausschluss bewaffneter Gruppen zu Debatten geführt. In Bombay tritt die Spaltung jetzt auch räumlich zu Tage.
http://www.taz.de/pt/2004/01/17/a0152.nf/text.ges,1