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Für die sofortige Freilassung der oppositionelle kolumbianischen Bauernführerin Luz Perly Córdoba

19. Februar 2004

Aufruf zur Solidarität

In der Nacht des 18 Februar wurde die Präsidentin der Bauernorganisation von Arauca (ACA) und Menschenrechtsverantwortliche des nationalen Bauernverbandes FENSUAGRO-CUT, Luz Perly Cà³rdoba, mit einem Haftbefehl der Staatsanwaltschaft in Bogotá festgenommen. Derzeit befindet sie sich in einem Untersuchungsgefängnis der politischen Polizei DAS in Paloquemao, Bogotá.

Luz Perly untersteht aufgrund zahlreicher Bedrohungen durch Paramilitärs und Militär einem staatlichen Schutzprogramm für Menschenrechtsaktivisten sowie der besonderen Beobachtung durch die Interamerikanischen Menschenrechtskommission zur Garantie ihrer Sicherheit. Luz Perly musste bereits ihre Heimatprovinz Arauca aufgrund mehrere Todesdrohungen verlassen und in die Hauptstadt Bogotá flüchten.

Luz Perly war im Juli des vergangenen Jahres in mehreren europäischen Ländern, darunter auch in Österreich, zu Gast bei Menschenrechtsorganisationen, Bauern- und Gewerkschaftsgruppen, Parteien und selbst Regierungsinstitutionen, um auf die Verfolgung der kolumbianischen Bauernbewegung durch die Regierung Uribe Và©lez aufmerksam zu machen.

Kaum ist der totalitäre Präsident Kolumbiens, Uribe Và©lez, von seiner „Good-Will-Tour“ durch Europa, wo er auch vor dem Europäischen Parlament für seine Politik der „demokratischen Sicherheit“ und des „Kampfes gegen den Terrorismus“ warb, nach Kolumbien zurückgekehrt, gibt er ein neuerliches Beispiel, wofür er den Rückhalt Europas sucht: für die Ausschaltung der elementarsten demokratischen und Menschenrechte in seinem fanatischen Kampf gegen die soziale und politische Opposition.

Diese Politik ist, besonders in den ländlichen Gebieten Kolumbiens wie Arauca, zu einem richtiggehenden Massaker gegen die demokratischen Grundrechte geworden. FENSUAGRO-CUT weißt in einer Erklärung zur Festnahme von Luz Perly darauf hin, dass derzeit mehr als 75 Aktivisten der Organisation in Haft sind, darunter der Generalsekretär der Organisation, Nicolas Hernández Cabrera. Den meisten wird „Subversion“ oder „Terrorismus“ vorgeworfen, Anschuldigungen die in Kolumbien heute keinerlei realer Beweise mehr bedürfen, um Oppositionelle ins Gefängnis zu stecken.

Aus diesem Grund haben zahlreiche Organisationen, darunter ACA, in einer öffentlichen Erklärung festgehalten, sich bei Festnahme angesichts der fehlenden Garantien auf einen fairen Prozess als Gewissensgefangene zu erklären, denen ihre grundlegenden verfassungsmäßigen Rechte auf freie Meinungsäußerung, politische Überzeugung und Organisierung vom kolumbianischen Staat verweigert werden.

Wir rufen alle demokratischen Organisationen auf, sich mit Protestschreiben an die kolumbianische Botschaft ihres Landes zu richten sowie die Regierung ihres Landes aufzufordern, für die sofortige Freilassung von Luz Perly Cà³rdoba zu intervenieren. Insbesondere fordern wir auf, sich mit Schreiben an das Europäische Parlament zu wenden, das vor kaum zwei Wochen Uribe Và©lez ein Auditorium für die Bewerbung einer Politik geboten hat, die nur als Staatsterrorismus bezeichnet werden kann.

Wir laden auch alle Organisationen und Personen, die für die demokratischen und Menschenrechte der Verfolgten eintreten, Solidaritätsbotschaften an Luz Perly zu schicken.

Briefvorlage und Adressen

Weitere Informationen auf spanisch: Solidaridad con Luz Perly Cà³rdoba

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