Italienische Verleumdungskampagne nach den Anschlägen von Madrid
Hände weg vom Antiimperialistischen Lager!
Wir drücken hiermit unsere Entrüstung und unseren stärksten Protest gegen den Artikel von Magdi Allam aus, der in „Corriere delle sera“ am 12. März publiziert wurde, sowie gegen seine Intervention in „Porta a Porta“ auf RAI1, welche am 11. März ausgestrahlt wurde.*
Seine Anschuldigungen sind nicht anderes als Phantasien. Er beschuldigt eine „internationale Vereinigung des Terrors, die aus Al-Quaida, ETA, dem „irakischen Widerstand“ und der spanischen Sektion des Antiimperialistischen Lagers besteht“, verantwortlich für die Attentate in Madrid zu sein. Diese „Vereinigung“ soll dank der „Kollaboration mit den Geheimdiensten Saddam Husseins“ ihre letzte Probe im Irak gehabt haben. Inzwischen soll das Antiimperialistische Lager nicht nur etwa „80 baskische Terroristen“ ausgesucht haben, die im Irak kämpfen und bereit zu „extremen Opfern“ seien, das Antiimperialistische Lager soll ebenso eine zentrale Rolle darin gespielt haben, die „Verbindung des Terrors zwischen der ETA und den irakischen Terroristen“ die gegen die Besatzung kämpfen, herzustellen.***
Magdi Allam ist bekannt für seine journalistischen Verleumdungen. Wir erinnern uns an seine „Nachforschungen“ über den Islam in Italien, welche eine Hexenjagd gegen mehrere verteidigungslose Immigranten rechtfertigte, die sich dann auf den ersten Seiten der Zeitungsausgaben als Terroristen wiederfanden. Später mussten alle wieder freigelassen werden.
Auch erinnern wir uns an die Kampagne gegen die Demonstration in Unterstützung des irakischen Widerstands am 13. Dezember 2003 in Rom.***
Jeder weiß, dass die Anschuldigung, dass das Antiimperialistische Lager terroristisch sei, eine einfache Lüge ist. Was hingegen wahr ist, ist dass das Antiimperialistische Lager immer das Recht auf Selbstbestimmung der Basken, die palästinensische Intifada und den irakischen Widerstand unterstützt hat und unterstützen wird.
Das tatsächliche Ziel der Artikel Magdi Allams ist klar: es geht ihm darum alle Befreiungskämpfe als „terroristisch“ zu präsentieren und so das Terrain zu bereiten für Verfolgung und Kriminalisierung ihrer Unterstützer.
Diese Unterstützung ist jedoch vollkommen innerhalb des Rahmens der elementaren demokratischen Rechte und der Verfassung. Diese Befreiungskämpfe sind die Hoffnung für die gesamte Menschheit, die von den imperialen und unilateralen Ambitionen der USA und ihres „permanenten und präventiven Krieges“ bedroht wird – die eigentliche Ursache der Konflikte, Kriege und der terroristischen Spirale.
Wir fordern ein sofortiges Ende dieser Kampagne zu Vergiftung der öffentlichen Meinung, die geführt wird in der schlimmsten Tradtion der Fehlinformation. Diese Kampagne bedeutet eine Gefahr nicht nur für jene, die in Opposition zum derzeitigen System stehen, sondern für alle erreichten demokratischen und zivilen Rechte.
* „Corriere della sera“ ist eine der bekanntesten italienischen Tageszeitungen mit der höchsten Auflage. „Porta a Porta“ ist eine „infotainment“ Show zur Hauptsendezeit des größten staatlichen Fernsehkanals Rai1, die regelmäßig von Millionen Italiener angesehen wird.
** In dem Artikel wird das Antiimperialistische Lager viermal erwähnt. Hier der Text:
Im Irak auch baskische Gruppen:
Ein Blutsbrüderschaft der ETA-Integralisten
Im Irak befinden sich ungefähr achtzig Basken. Möglicherweise nahmen sie teil am Angriff gegen spanische Soldaten am 29. November: 7 Tote. Unter den Hunderten ausländischen Kämpfern, die meisten Muslime, die vor dem amerikanischen Angriff am 20. März 2003 in den Irak kamen, waren auch ungefähr achtzig baskische Militante der ETA unter ihnen. Alvaro Gorka Vidal und Badillo Izkur.
Am 29. Februar wurden die beiden verhaftet mit einem Kleinlaster auf dem Weg nach Madrid mit 500 kg Sprengstoff. Leider kannten die spanischen Behörden zu diesem Zeitpunkt noch nicht ihre Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die ein Terrorbündnis zwischen jungen Aktivisten der ETA und einem angeblichen „irakischen Widerstand“, der die Ortschaften Falluja und Al Ramadi kontrolliert sowie des spanischen Antiimperialistischen Lagers erscheinen lässt.
Wahrscheinlich wurde gestern das blutigste terroristische Gemetzel in Europa begonnen, eine bisher nicht erlebte Zeit der Gewalt, im Zeichen eines unterschiedlosen Massakers an Zivilisten.
Die Brigade Euskal Herria, baskisches Territorium hat sich an Angriffsoperationen gegen die amerikanischen Kräfte in Bagdad beteiligt. Sie besteht aus jungen Militanten der ETA, die zum Äußersten bereit sind, zum Opfern ihres Lebens. Sie wurden sorgfältig vom spanischen Antiimperialistischen Lager aufgrund ihres unbeugsamen Glaubens in die arabische Sache und ihren flammenden Hass gegen Israel ausgewählt. Sie flogen zuerst nach Amman oder Damaskus. Von dort fuhren sie auf dem Landweg in die irakische Hauptstadt. Viele von ihnen sind in die Heimat zurückgekehrt. Einige blieben im Irak und geben vor humanitäre Hilfe zu leisten. Vielleicht sind die sieben Mitarbeiter des spanischen Geheimdienstes am 29. November in Swaira, eine Ortschaft 45 km südlich von Bagdad in ihre Falle gegangen.
DIE VEREINIGUNG DES TERRORS
Die Vereinigung des Terrors zwischen ETA und des „irakischen Widerstands“ wurde in Europa vollzogen. Dank der Arbeit der Geheimdienste des Saddam Hussein, denen die Infiltration in das in Spanien und Frankreich aktive Antiimperialistische Lager gelungen ist.
Die kehrten vor dem Krieg zurück in den Irak. Ihnen ist es gelungen, die terroristische Aktivität in Falluja und Al Ramadie, den zwei heißesten Orte im sogenannten sunnitischen „Dreieck des Todes“ zu übernehmen. Von dort gingen die blutigsten Attentate gegen die Amerikaner und ihre irakischen „Kollaborateure“ aus. Die website des Antiimperialistischen Lagers ist das wichtigste Medium zur Verbreitung der Kommunikationen des „irakischen Widerstands“, der offiziell behauptet, nichts mit Osama Bin Laden zu tun zu haben. Aber tatsächlich sind sie direkt verwickelt in die Rekrutierung auf europäischem Territorium und dem Senden in den Irak von Kandidaten für Kampf und Selbstmordattentate. Sie arbeiten eng mit Al Quaida zusammen, um der gleichen Strategie des Terrors die sich die Destabilisierung des Iraks und den Abzug der amerikanischen Truppen zum Ziel gesetzt hat, zum Erfolg zu verhelfen.
Spanien, Italien, Frankreich und Großbritannien beherbergen aktive oder schlafende Zellen der Al Quaida, die bisher hauptsächlich mit logistischen Aufgaben betraut waren. Der Plan, der dann mit tragischen Konsequenzen am 11. September 2001 in New York und Washington ausgeführt wurde, wurde auch auf spanischem Territorium ausgeheckt, wohin sich Mohammad Atta, der Chef der 19 Kamikaze Flugzeugentführern begab.
ZIELPUNKTE BIN LADENS
So ist auch Spanien zu einem der hauptsächlichen Zielpunkte von Bin Laden geworden, wegen seiner starken Unterstützung für den Krieg im Irak und der Anwesenheit seiner Soldaten im Süden des Landes. Dass Spanien ein geschworener Feind der Al Quaida ist, war kein Geheimnis.
Ein qualitativer Sprung des Terrorismus in Spanien ist offensichtlich, das Erscheinen einer Terror Holding, die autochthone destruktive Elemente mit extremistischen arabischen und islamischen Gruppen verbindet bereiten auch Italien Sorgen. Sismi, die italienische militärische Gegenspionage, hat in ihrem unlängst dem Parlament vorgelegten Bericht dies signalisiert. Bislang waren die Operationen der Prävention und Bekämpfung erfolgreich. Aber es ist offensichtlich, dass wir uns gegen einen heimtückischen globalisierten Terrorkrieg, der in der Lage ist die internen und externen Feinde des Westens zu mobilisieren, wappnen müssen.
Quelle: Corriere della Sera
*** siehe auch:
Hände weg vom Antiimperialistischen Lager