Wien, 31.3.2004
Mittwoch, 31. März 2004, 19:00
Vorstadtzentrum XV, Meiselstrasse 46/4, 1150 Wien
Buchpräsentation
„Simà³n Bolàvar – politisch gelesen“ von Dr. Alberto Pinzà³n Sánchez Lateinamerika und der „Boliviarinismus“ als Modell gegen den Imperialismus der USA
Eine Veranstaltung der AIK mit dem Autor
Der „Boliviarinismus“ als kontinentale, einigende ideologische Konzeption, die ein Gegengewicht zur zunehmend offenkundigen Hegemonialpolitik des US-Imperialismus in ganz Lateinamerika bilden kann und dem Interventionismus einer entfesselten Weltmacht mit imperialem Anspruch die Volksmacht entgegenstellt, ist das Thema des Buches „Simà³n Bolàvar – politisch gelesen“ des kolumbianischen Anthropologen und politischen Autors Dr. Alberto Pinzà³n Sánchez. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, den „Bolivarianismus“ in obigem Sinne zu formulieren und zu konkretisieren, auch vor dem Hintergrund seiner eigenen politischen Biographie im kolumbianischen Konflikt. Seit den Achtziger Jahren publiziert Pinzà³n in verschiedensten Zusammenhänge Beiträge zur Situation in Kolumbien und war dort als „Sozialanthropologe“ und Mediziner im universitären Bereich tätig. Während der Friedensverhandlungen zwischen der Guerilla (FARC) und der Regierung wurde er in das Verhandlungsgremium, die „Kommission der Notabeln“ berufen, eine Funktion, die er zwischen 1998 und 2002 ausübte. Aufgrund dieser Tätigkeit mit massivsten Todesdrohungen durch die Paramilitärs konfrontiert, musste er unter Gefahr des Lebens nach Deutschland ins Exil fliehen. Nun ist Dr. Alberto Pinzà³n Sánchez hier in Wien, um sein politische Bolàvar-Biographie der österreichischen Öffentlichkeit zu präsentieren. Es ist dies dazu eine nicht zu verpassende Gelegenheit, die aktuelle politische Situation in Lateinamerika zu beleuchten, ebenso wie jene Kolumbiens, und dies zu einem Zeitpunkt, wo eine weitere Welle der Repression über das Land rollt, der unter vielen anderen auch die heroische Bauernführerin Luz Perly Cà³rdoba zum Opfer fiel. Unsere Kampagne für ihre Freilassung aus den Fängen der politischen Polizei DAS in Bogotá bildet denn auch den Rahmen der Veranstaltung.