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Unterstützt die Massenproteste der irakischen Bevölkerung!

14. April 2004

Verhindert ein amerikanisches Blutbad!

Von Anbeginn der Besatzung leistete das irakische Volk Widerstand gegen die Besatzung. Die amerikanischen Truppen wurden nie als Befreier willkommen geheißen, wie sie es der Welt weiß machen wollten.

Der Widerstand nahm, abhängig von den verschiedenen Umständen und Traditionen der Regionen, unterschiedliche Formen an. Von Demonstrationen zum Abzug der fremden Truppen, über sozial motivierte Proteste gegen den Unwillen und das Unvermögen der Besatzer die elementare soziale Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, bis hin zu Formen des Guerillakrieges. Trotz der militärischen und technischen Überlegenheit der Besatzungstruppen war es der Partisanenbewegung möglich diesen ständigen Schaden und Verluste zuzufügen. Die amerikanischen Streitkräfte haben große Schwierigkeiten bei dem Versuch die Region zu befrieden und diese einem Marionettenregime zu unterstellen. Ebensogroße Schwierigkeiten zeigen sich in Bezug auf die Mobilisierung der alliierten Streitkräfte der Amerikaner, und deren Willen die Besatzung zu stützen. Sogar in den USA selbst ist die Rekrutierung von Soldaten schwierig geworden, während die Moral ihrer Truppen im Irak immer angespannter wird.

Die Stadt Falluja wurde zum Symbol des irakischen Widerstandes. Die Besatzer waren bereits letzen Herbst gezwungen sich aus der Stadt zurückzuziehen und beschränken sich auf Tages- Patrouillen. Nirgends sonst ist die Unterstützung für den bewaffneten Widerstand aus allem Schichten der Bevölkerung so stark. Doch Falluja ist nur ein herausragendes Beispiel für den sich entwickelnden Widerstand im ganzen Land.

Die Besatzungstruppen attackieren Falluja um die Bevölkerung der Stadt kollektiv für ihren Widerstand zu bestrafen und ein Warnsignal an die irakische Bevölkerung zu senden:
„Falls ihr euren Befreiungskampf fortsetzt werden wir den in den 90er Jahren begonnenen Genozide an eurem Volk fortführen.“
Heute wenden die Besatzer in Falluja die selben Methoden an, wie die Zionisten gegen das palästinensische Volk. Falluja ist abgeriegelt und belagert. Die Wohnviertel werden feige aus der Luft und mit Panzern bombardiert.
Selbst sanitäre und medizinische Einrichtungen, um die Verletzen zu versorgen, werd beschossen. Es gibt weder genug Wasser noch Essen. Mehrere hundert Irakerinnen und Iraker wurden bereits getötet, und noch viel mehr verwundet.

Politisch gesehen ist der von den USA installierte Übergangsrat komplett isoliert – und sogar diese Marionetten, welche des ständigen Schützes durch die Besatzung bedürfen, verteidigen die amerikanischen Massaker sehr widerstrebend.

Der einzige Trumpf im Ärmel der Besatzer ist die taktische Vereinbarung mit dem Schiitischen Klerus um Ayatollah al-Sistani, kontrollierte Wahlen abzuhalten, um ein abhängiges Regime, welches nichts desto trotz ein wenig Zuspruch erfahren wird, zu legitimieren. Die Unstimmigkeiten die der Klerus mit den USA hatte, waren nur über den Preis, den diese den Kohllobarateuren zu zahlen hätten. Doch die heutigen Geschehnisse könnten auch diese Abmachung in Frage stellen.

Bis heute war das hautsächliche Problem des Widerstandes eine einheitliche Front zu bilden, welche die einzige Möglichkeit für einen zu bildenden wirklich unabhängigen Staat darstellen würde. Die Differenzen zwischen den vier Hauptkräften des Widerstands scheinen die Bildung solch eine politische Gegenmacht verhindert zu haben. Die Arabischen Nationalisten, welche ihren Rückhalt bei früheren Armeebediensteten, aus dem Milieu der Baath – Partei finde, konnten nur mit den Sunnitischen Kräften zur Einigungen kommen. Zwischen beiden gibt es keine klare Trennlinie, wie das Beispiel von Falluja zeigt. Das Hauptproblem stellte sich darin einen Teil der Führung des Schiitischen Klerus zu dieser Widerstandfront zu gewinnen. Während die städtische, verarmte schiitische Bevölkerung sofort bereit war an dem Kampf gegen die Besatzer teilzuhaben, zögerte die Führung um Muqtada al-Sadr. Er lehnte es ab, an einer gemeinsamen Front des Widerstands zu partizipieren. Auch diverse kommunistischen Kräfte, die einen kleinen Teil des Widerstands stellen, zögerten mit früheren Baathisten, welche sie früher brutal unterdrückten, zu kooperieren.
Die einzige Perspektive, gegen die Gefahr US-geführter Wahlen im Irak und für eine geeinte Widerstandsfront, welche sich selbst auf die Masse der Bevölkerung stützt, ist der Kampf für eine verfassungsgebende Versammlung. Keiner der vier Widerstandskräfte stellte diese Forderung ins Zentrum ihres Kampfes. Das macht die hauptsächliche Schwäche des Widerstands aus.

Doch unter den momentanen von Muqtada al-Sadr angezettelten Aufständen könnte sich die Situation verändern. Unter dem immer stärkeren Druck von Seiten der Besatzer, welche durch ihn einen Einfluss auf die verarme städtische, schiitische Bevölkerung geltend machen wollten, als auch von Seiten seiner Anhänger, die den Widerstand gegen eben diese forderten, musste er Konsequenzen setzen. Die Massendemonstrationen und die brutalen Massaker der Besatzungstruppen führten zu dem Volksaufstand.

In Bagdad, als auch in den meisten anderen hauptsächlich schiitischen Städten, attackierten al-Sadr´s Milizen die von den Besatzern eingesetzte Administration und besiegten sie teilweise. Der Aufstand der zeitgleich mit der Verteidigung Fallujas geführt wird, als auch der intensiverste Guerillakampf hat eine starke Dynamik entwickelt. Diese nimmt auch Einfluss auf die verarmten Mittelschichten, welche bisher mit den kollaborierenden Tendenzen des Schiitischen Klerus loyal waren. Vielerorts wechselten sogar die US-geführten irakischen Polizeikräfte die Seite.

Die Konfrontationen mit den amerikanischen Besatzern hilft den Spalt zwischen jenen zu schließen, die von den westlichen Medien gerne als Schiitische und Sunnitische Führung skizziert werden. (Obwohl es stimmt, dass die beiden Führungen sich hauptsächlich auf ihre Gemeinden stützen ist es nicht wahr, dass es sich um einen sektiererischen Konflikt handelt. Vielmehr versuchen die Amerikaner diesen Konflikt zu benutzen und ihn als einen „ethisch“ motivierten darzustellen. – eine Taktik von „Teile und Herrsche“ wird implementiert.) Im Gegenteil. Gerade in der letzen Zeit gab es starke Zeichen der Solidarität und der Schließung der Reihen zwischen den Kräften des Widerstands, wie zum Beispiel der Befreiungsmarsch nach Falluja welcher von beiden Kräften getragen wurde, als auch die enthusiastische Begrüßung der Volksaufstände durch die Guerillagruppen.

Seit Monaten sprechen die gleichgeschalteten westlichen Medien von der Gefahr des Bürgerkriegs um ein Argument zum Verbleib der Besatzungstruppen im Irak zu kreieren. Der Zusammenschluss der Guerilla mit den Massenaufständen ist das gerade Gegenteil – die Einheit der Bevölkerung gegen die Besatzer.

Die Kriegstreiber des Amerikanischen Imperiums rufen nach einem Massaker im Irak. Sie bereiten sich offensichtlich auf ein Blutbad vor, um den Widerstand zu brechen. Aber die Welt versteht, dass die USA nicht in der Lage sein werden ihren unilateralistischen Standpunkt beizubehalten. Sonst werden sie ein neues Vietnam riskieren. Um das zu vermeiden werden sie probieren ihre Alliierten, durch das Zugeständnis einer stärkeren Rolle der UN im Irak, zu halten. Um jeden Preis wollen sie verhindern, dass zum Beispiel Spanien tatsächlich seine Truppen zurückzieht, und damit einen Dominoeffekt auslöst.

Deshalb muss die internationale Antikriegsbewegung sich gegen jede Einigung, mit oder ohne UN-Beteiligung aussprechen, welche nicht den kompletten Rückzug der Besatzungstruppen vorsieht. Der arabisch-islamischen Welt muss das volle Selbstbestimmungsrecht garantiert werden, im speziellen dem irakischen und dem palästinensischen Volk.

Stoppt das imperialistische Massaker im Irak!
Sofortiges Ende der Okkupation – Alle Besatzungstruppen raus aus dem Irak!
Unterstützt den Widerstand der irakischen Bevölkerung bis zum Sieg!
Nieder mit dem Amerikanischen Imperium!

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