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Offener Brief an Linkswende

6. Mai 2004

Werte Freundinnen und Freunde, Genossinnen und Genossen,

Wir wenden uns in diesem offenen Brief an euch, aufgrund der von euch organisierten Aktion am Freitag den 7. Mai anläßlich des fortgesetzten Massakers der Besatzungsmächte im Irak. Wir halten diese Aktion für völlig richtig, wir unterstützen euren Aufruf voll inhaltlich. Die Solidarität mit dem irakischen Volk im Widerstand ist heute die entscheidende Frage für die Bewegung gegen den Krieg.

Allerdings sind wir verwundert über die Art der Organisierung – nicht nur, dass von eurer Seite keine breite Einladung an alle Organisationen der antiimperialistischen Bewegung und der Friedensbewegung ergangen ist, sondern es scheint – nicht zum ersten Mal – sogar euer explizites Anliegen zu sein, diese Aktion allein (oder zumindest im beschränkten Kreis) durchzuführen. Nur so kann man erklären, warum ihr unsere Anfrage abgelehnt habt, auf der Kundgebung zu sprechen.

Nicht alle Aktionen müssen mit Aktionseinheiten und langen Debatten vorbereitet werden. Manchmal ist politische Klarheit wichtiger als organisatorische Breite. Aber wenn die politische Plattform einer Aktion einmal bestimmt ist, dann ist es die Pflicht aller Revolutionäre, möglichst viele Kräfte auf dieser Grundlage zu vereinigen. Am konkreten Beispiel: Sollen wir in der Folgewoche dieselbe Aktion noch einmal durchführen und im Gegenzug euch ausschließen? Das wäre ebenso kontraproduktiv. Im Protest gegen das Massaker und in Unterstützung des Widerstandes des irakischen und des palästinensischen Volkes müssen wir demgegenüber alle versuchen, so stark und entschlossen wie möglich vorzugehen.

Wir werden nichts desto trotz die Aktion am 7. Mai unterstützen und daran teilnehmen, weil wir ihre Ausrichtung für wichtig und richtig halten. Mit diesem Brief legen wir aber Protest gegen eure – politisch schädliche – organisatorische Vorgangsweise ein.

Mit antiimperialistischen Grüßen,
Das Exekutivkomitee der AIK

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