Elisabeth Brunner lebt seit 3 Jahren in Istanbul. Im Zuge ihres politischen Engagements gegen das nach wie vor von den Generälen geprägte Regime war sie auch maßgeblich an der Mobilisierung gegen den NATO-Gipfel in Istanbul beteiligt.
Am 18. April dieses Jahres wurde sie auf der Strasse von vier mutmaßlichen Polizeibeamten in zivil entführt. Diese zerrten sie aus dem Bus und verschleppten sie mit verbundenen Augen in ein abgelegenes Waldstück am Rande Istanbuls. Elisabeth wurde von den Beamten sexuell belästigt. An ihrem Arm wurden Zigaretten ausgedämpft und sie wurde unter angehaltener Pistole mit dem Leben bedroht falls sie ihre Aktivitäten nicht einstelle. Nachdem sie vermutlich mit dem Schaft einer Faustfeuerwaffe bewusstlos geschlagen worden war, ließen sie die Polizisten zurück.
Vier weitere Frauen unterschiedlicher an der Mobilisierung beteiligter Organisationen widerfuhr in den Monaten vor dem NATO Gipfel ähnliche Folter.
Elisabeth ist dabei ein Verfahren gegen ihre Peiniger anzustrengen und wird als österreichische Staatsbürgerin auch auf den Rechtsbeistand der österreichischen diplomatischen Vertretung bestehen. Sie hofft darauf, dass diese bereit ist ihre Anliegen in angemessener Weise zu vertreten und sich nicht entschließt mit dem Folterstaat Türkei zu kooperieren, wie dies bereits 2001 bei den Genua-Verhafteten der Fall war. Damals lieferte die österreichische Außenministerin Archivakten an die italienische Polizei.
Informationsveranstaltung Mittwoch 30. 6., 19 Uhr
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