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Antwort des Forums gegen Antisemitismus auf den Offenen Brief der AIK

29. Juli 2004

bzgl. des Rassismus-Reports 2003

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihr E-Mail. Trotzdem wir uns über den Inhalt einiger Ihrer Vorwürfe sehr gewundert haben, wollen im Folgenden auf jeden Einzelnen Ihre Vorwürfe eingehen:

1. Die Conclusio, die am Ende unseres Beitrages steht, ist keinesfalls nur mit der AIK in Verbindung zu bringen. In unserem Originaldokument, das wir ZARA geschickt haben, ist zwischen dem Teil über die AIK und der Conclusio eine sichtbare Trennung in Form eines Absatzes und einer durchgezogene Linie zu sehen. Platzmangel oder Layoutprobleme waren wahrscheinlich der Grund, weshalb diese Conclusio ohne jeglichen Abstand direkt an den AIK-Teil geschoben wurde, sodass diese bedauerlicherweise als ein Teil des AIK-Paragraphens gesehen wird.

2. Unsere Aussage, die AIK hätte eine positive Einstellung zum Holocaustleugner Ibrahim Alloush, ist keineswegs aus der Luft gegriffen, sondern kann mit Fakten unterlegt werden: Die Hamasanhänger und ihre österreichischen Freunde kamen am Sonntag, den 4. April 2004 um 14 Uhr im Volksgarten zusammen, um Ahmed Yassin zu gedenken. Unter den Unterstützern befanden sich sowohl Wilhelm Langthaler, Anführer der AIK, als auch Ibrahim Alloush: es gab also eine gemeinsame Unterstützung dieser Veranstaltung. Wenn man mit einem Unterstützer eines Events nicht einhergeht, sollte man von einer Beteiligung absehen. Ein weiteres Beispiel einer gemeinsamen Unterstützung ist das Volksstimmefest am 30. August 2003, bei der Sie sich sogar mit Alloush solidarisch erklären (Quelle: ÖKOLI).

3. Die selbe Quelle (ÖKOLI) informiert auch, dass Sie ein „arabisches Palästina vom Jordan bis zum Mittelmeer“ fordern.

4. Der Begriff „Moslems“ bzw. „Muslime“ wird eigentlich allgemein in den öffentlichen Medien für Anhänger der islamischen Religion verwendet, sollte Sie diese Bezeichnung allerdings als pauschalisierend empfinden,
entschuldigen wir uns dafür, fragen uns aber, ob sämtliche Medien, Gruppen, etc. die diese Bezeichnung verwenden, von euch ebensolche Briefe / Vorwürfe bekommen!

5. Zur PFLP: diese Organisation wird von allen offiziellen Seiten, wie die AIK auch selbst zugibt, als terroristisch eingestuft, trotz Ihrer Zugehörigkeit zur PLO, ebenso wie z.B. die Fatah und die DFLP, die auch Mitglieder der PLO sind. Trotz Legitimierung der PLO durch die UNO sprechen die Fakten also eindeutig gegen nicht-terroristische Verbindungen.

6. Der von uns als Terrorist bezeichnete Mann, der am 29. August 2004 bei Ihrer Veranstaltung im Vorstadtzentrum vortrug, ist Mitglied der PFLP, kämpfte in Bagdad gegen die USA, war einen Monat lang in Guantanamo inhaftiert und ist der Bruder des im Irak umgekommenen Ramez. Nachdem wir in der Positionierung der PFLP nicht übereinstimmen, werden Sie wohl auch diese Begründungen als nicht gerechtfertigt ansehen. Die PFLP setzt sich überdies gegen Friedensverhandlungen zwischen Palästinensern und Israelis ein, und bekennt sich auch zu dem Mord an dem ehemaligen israelischen Tourismusminister Zeevi.

7. Die AIK haben wir als Beispiel (und keineswegs als „typisches“) für das nicht- „schlafende Wien“ hinzugezogen, da eine Einladung eines Terroristen in das Vorstadtzentrum, Reisen in die besetzten Gebiete sowie Treffen mit Leilah Khaled sehr wohl Anzeichen für Kontakte mit terroristischen Organisationen sind.

An dieser Stelle wollen wir uns ebenfalls beim Team von ZARA für die Unterstützung in dem Offenen Brief vom 14. Juni bedanken und gehen selbstverständlich mit dem Inhalt einher. Wir hoffen, unseren Beitrag erläutert und auf Ihre Vorwürfe eingegangen zu sein, und verbleiben, mit freundlichen Grüßen,

Das Team des Forum gegen Antisemitismus

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