Ergebnisse des Antiimperialistischen Lagers in Assisi, August 2004
Allein die Tatsache, dass das Antiimperialistische Lager in Assisi, Italien, vom 2.bis 6. August 2004 abgehalten werden konnte, trotz der hysterischen antiterroristischen“ Hexenjagd, kann als eigenständiger Erfolg gewertet werden. Während die italienische Regierung mit ihrem amerikanischen großen Bruder versucht, den heroischen Befreiungskampf des irakischen Volkes blutig zu ersticken, strebt sie innerhalb Italiens danach, alle Kräfte die es wagen den irakischen Widerstand zu unterstützen zum Schweigen zu bringen. Auf diesem Weg will sie die Demokratie gleich doppelt außer Kraft setzen: einerseits indem sie das Recht auf Selbstbestimmung, für welches das irakische Volk kämpft und das außerdem im Völkerrecht verbrieft ist, negieren, und andererseits unterdrücken sie das Recht auf freie Meinungsäußerung und politische Organisierung in Italien selbst – ein Recht das im Volkskampf gegen den Faschismus errungen worden war. Tatsächlich versucht die Regierung Berlusconis nichts anderes als die Gesetze des amerikanischen Imperiums in die Tat umzusetzen – was bis jetzt nicht vollständig gelungen ist. Indem es trotz extrem schwierigen Umständen geschafft wurde das Antiimperialistische Lager abzuhalten, ist es gelungen die antiimperialistische Position zu verteidigen. Die Stimme der Unterdrückten dieser Welt wurde innerhalb der Festung Europa nicht zum Schweigen gebracht. Für die weitere Verteidigung entschied das Antiimperialistische Lager eine Kampagne gegen die Guantánamoisierung“ der Welt zu lancieren.
Man darf nicht vergessen, dass nur zwei Tage vor der Eröffnung unser Basisaktivist William Fediani verhaftet wurde, aufgrund der Anschuldigung der Kopf einer „anarcho-insurrektionalistischen Verschwörung“ zu sein, die angeblich einen Angriff auf ein Parteibüro der „Alleanza Nazionale“ (AN), dem Koalitionspartner von Berlusconi, verübt haben soll. Außerdem wird ihm vorgeworfen ein Ideologe der Islamisierung zu sein. Die Schlagzeilen in der Presse hießen da: „Terroristischer Kopf geht mit dem Koran ins Gefängnis“. Das stimmte tatsächlich: William schreibt eine Arbeit über Dantes Göttliche Komödie und suchte nicht nur um den Koran an, sondern auch um die Bibel und wissenschaftliche Literatur. Das ist nur das jüngste Beispiel von Medienmanipulation.
Am 1. April wurden drei führende Aktivisten und Aktivistinnen des Antiimperialistischen Lagers verhaftet und des Terrorismus beschuldigt, da sie die Genossen der Revolutionären Volksbefreiungsfront (DHKC) aus der Türkei politisch unterstützt hatten. Die drei Italiener und Italienerinnen kamen wieder frei, während die Genossin und der Genosse aus der Türkei noch immer in Haft sind. Der politische Hintergrund davon war die Unterstützung des irakischen Widerstands. Daher wurde auch die Homepage der Komitees Freier Irak gesperrt und ist noch immer außer Betrieb.
Unterdessen nimmt die Repression gegen die islamische Gemeinde in Italien immer neue Dimensionen an. Jeder Moslem ist als potenzieller Terrorist verdächtig, während die Regierung unbeirrt ihren Terror gegen das irakische Volk und ihre Unterstützung für den zionistischen Völkermord fortführt.
Das Antiimperialistische Lager setzte ein Zeichen, indem es sowohl Repräsentanten der unterdrückten moslemischen Minderheit Europas als auch Führer demokratischer, antiimperialistischer, volksnaher islamischer Bewegungen aus der Türkei und dem Nahen Osten einlud. Eine Allianz zwischen den revolutionären und sozialistischen mit den islamischen Kräften gegen den Imperialismus ist am Entstehen. Und es geht nicht nur um die Verteidigung der demokratischen Rechte für Moslems in Europa.
Ein Brennpunkt für das Antiimperialistische Lager und dieser Allianz, die entstehen soll, ist die Unterstützung des irakischen Widerstands und der palästinensischen Intifada. In der Anwesenheit der Irakischen Patriotischen Allianz, der Irakischen Kommunistischen Partei (Kader) und der Irakischen Demokratischen Patriotischen Kommunistischen Strömung, der palästinensischen Bewegung Abna´ al-Balad und Repräsentanten von Unterstützungskomitees aus mehreren Ländern, wurde der Internationale Aktionstag für den irakischen Widerstand wieder bestätigt. Er wurde in Mumbai Resistance 2004 für den 25. September, um den Jahrestag der palästinensischen Intifada herum geplant, um die Verbindung zwischen dem Befreiungskampf in Palästina und dem Irak herauszustreichen.
Eine andere eine Schlüsselstellung einnehmende Übereinkunft, die in Assisi erzielt wurde, war das nächste Antiimperialistische Lager in Venezuela nahe der kolumbianischen Grenze zu organisieren. Es soll in der Weiterführung von Mumbai Resistance stehen, und Unterstützung der bolivarischen Bewegung gegen das amerikanische Imperium, die ihren derzeitigen höchsten Ausdruck in der Volksmobilisierung in Venezuela hat, geben. Die revolutionären Kräfte brauchen die internationale Unterstützung nicht nur um die USA und die verbündete lokale Bourgeoisie zu besiegen, sondern auch um die Kräfte im Staat und im Militär zurückzudrängen, die gegen die Nationalisierung der Ölindustrie und der Banken, gegen die Landreform und gegen die militärische Vorbereitung der Massen um das Land gegen einen drohenden Yankee-Angriff verteidigen zu können, sind.
Zu guter Letzt entschied sich das Antiimperialistische Lager dafür, an dem Vorschlag der illegalisierten baskischen linken Unabhängigkeitsbewegung Batasuna teilzunehmen, eine europaweite Koalition von Volkskräften gegen die liberale, kapitalistische und imperialistische Europäische Union, mit revolutionären und kommunistischen Organisationen, zu bilden. Gegen die Europäische Union zu kämpfen bedeutet auch gegen die USA zu sein und ihren Versuch ein Imperium zu errichten, in dem die EU ein integraler Bestandteil ist. Der Antifaschismus von gestern ist der Antiamerikanismus von heute.
Antiimperialistische Koordination