Wien, 25.9.2004
Liebe Freundinnen und Freunde,
Wie jedes Jahr, versammeln wir uns heute, um einen weiteren Jahrestag der Intifada zu feiern, und um unsere Solidarität mit dem Kampf des arabischen Volks in Palästina zum Ausdruck zu bringen.
Inzwischen kämpft auch das Volk im Irak gegen eine neue barbarische Invasion, und der amerikanische Imperialismus sieht sich unbesiegbar und hat weitere Länder in Visier.
Wir solidarisieren uns also mit der globalen Intifada, deren ersten Zeichen im Irak und in Palästina zu sehen sind. Die Unterdrückung globalisiert sich und macht sich zu einer Weltordnung. Der Widerstand soll sich also auch globalisieren. In dieser Konfrontation wird die graue Zone immer kleiner, und dies schon durch die Arroganz der Machthaber. Man kann also nur auf einer der beiden Seiten sein: Entweder auf der Seite der Unterdrückten und deren Widerstand, oder auf der Seite der Unterdrücker. Wer sich neutral zeigen möchte, oder den Krieg und die Besatzung als Abstraktum verurteilt, ohne auf die Täter zu zeigen, der will sich nur die Hände rein waschen und dient nur der Seite der Invasoren. Und genau bei solchen Leuten sehen wir, dass sie sich mehr bemühen, die „Gewalt“ der Unterdrückten zu verurteilen, als die Verbrechen der Unterdrücker. Die kämpfende Bevölkerung hat das Recht, mit jedem Mittel gegen die Besatzung zu kämpfen und keine Solidarität ist wahr, wenn dieses Recht abgesprochen wird. Und gerade hier im Westen kann eine Friedensbewegung nur aus den Verlusten der Besatzer entstehen, und nicht durch das Aufwaschen der Gewissen einiger Intellektuelle. Wir solidarisieren uns also mit dem Widerstand und brauchen dies nicht zu verstecken, um einen guten Eindruck bei den Medienintellektuellen zu machen.
Das Schicksal der amerikanischen Weltordnung wird heute im Irak bestimmt, und dies nur durch den Widerstand, der sich bis ins Herz von Bagdad ausbreitete und den Besatzern keinen sicheren Winkel übrig ließ. Mit dem Irak ist die USA heute wie ein Hund, der eine Sichel geschluckt hat: Er wird aus beiden Körperöffnungen bluten.
Liebe Leute, heute feiern wir bei der „Pestsäule“ einen weiteren Jahrestag der Intifada. Hoffentlich treffen wir uns nächstes Jahr auch hier, um die Heilung der Welt von der amerikanischen Pest zu feiern.
Machen wir die ganze Welt zu „Falludscha“!
Es lebe die Intifada!
Hoch die internationale Solidarität!