Am 25. September organisierte das Palästina Solidaritätsbündnis Hamburg anlässlich des 4. Jahrestags der Intifada eine Kundgebung mit Kulturprogramm gegenüber vom S-Bahnhof Sternschanze, angekündigt war von 11 bis 18 Uhr. Die Kundgebung wurde durch einen von der Palästina AG von ATTAC organisierten „wandelnden Infostand“ mit Transparenten und Plakaten vom HH-Hauptbahnhof durch die Innenstadt bis zur Sternschanze ergänzt, an der sich Mitglieder des AK Süd-Nord aus Bremen und andere beteiligten. Die Resonanz der Kundgebung blieb eher bescheiden mit einer durchschnittlichen Beteiligung von 50 – 70 Menschen über den Tag. Die „Konkurrenz“ an diesem Tag war ziemlich groß: Demonstration wegen der Räumung von Bauwagenplätzen, Demonstration gegen Sozialabbau und das Yilmaz Güney Fest. Außerdem war das Wetter kühl und unangenehm, auch wenn es nicht, wie vom Wetterfrosch angekündigt, geregnet hat. Aber Passanten blieben immer wieder stehen und erkundigten sich nach dem Anlass der Veranstaltung, nahmen auch etliches Informationsmaterial mit und führten Diskussionen mit uns, und als die Musik fetziger wurde, schauten auch einige der Fußballer von Spielfeld nebenan vorbei.
Durch die Verteilung von Flugblättern in der unmittelbaren Umgebung und im Schanzenviertel und durch den „wandelnden Infostand“ in der Innenstadt erreichten wir außerdem viel mehr Menschen als nur die Besucher der Kundgebung. In den Redebeiträgen auf der Kundgebung erinnerten wir an die Gründe für den Ausbruch der zweiten Intifada und berichteten von der israelischen Siedlungspolitik und der Lage der palästinensischen politischen Gefangenen. Der Deutsch-Palästinensische Frauenverein machte auf die Lage und den Widerstand der Frauen und Kinder in den besetzten Gebieten aufmerksam. Wir erinnerten an das Massaker in der Nacht zum 18. September 1982 in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila in Libanon, aber auch an die Militärputsche im September 1973 in Chile und im September 1980 in der Türkei. Der AK Süd-Nord sprach zur Lage und US-amerikanischen Besatzung in Irak, die Volkswiderstandsbewegung zur internationalen Solidarität und ein Vertreter von IPPNW zum kürzlich erfolgten Besuch einer Delegation in Palästina.
Das Kulturprogramm umfasste: internationale Musik von den „Pepperonis“, die regelmäßig auf den HH Montagsdemos spielen, Debka von einer Jugendtanzgruppe aus Bremen, die auch einige Gedichte von Mahmud Darwish vortrug, palästinensische Musik von Mitgliedern der Gruppe Samara und RAP von bekannten Hamburger Rapper.
Wir bedanken uns herzlich bei allen diesen Mitwirkenden, insbesondere bei den „Pepperonis“, die geduldig die Verspätung zu Beginn in Kauf nahmen.