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13-jähriger von Soldaten in Nablus angeschossen

4. Oktober 2004

von Hanan No-Shi

Amid Majid Madi, ein 13-jähriger Junge aus Balata-Nablus wurde am 20. Februar 2004 um ca. 14 Uhr von israelischen Soldaten aus einem Jeep heraus in den Kopf geschossen, während er mit seiner Familie bei geöffneten Fenstern am Esstisch sass und zu Mittag ass. Sein Vater brachte ihn sofort ins Rafidia-Krankenhaus in Nablus, dort erschien jedoch drei Stunden kein zuständiger Arzt. Er brachte ihn dann in ein kleines Spezialkrankenhaus in der Nähe, wo der Junge operiert wurde. Allerdings gelang es den Ärzten nicht, die Kugel herauszuoperieren. Die behandelnden Ärzte fühlten sich genug ausgebildet für diese diffizile Aufgabe. Auf einem Röntgenbild konnte ich mich, als ich die Familie vor drei Tagen besuchte, davon überzeugen, dass nach wie vor drei Fragmentstücke im Kopf des Jungen stecken.

Er kann soweit allen Tätigkeiten nachgehen – Gott sei Dank – ist aber recht schnell gereizt und nervös. Natürlich erwartet die Familie nicht gerade eine Besserung der Situation, da sich der Junge ja noch im Wachstum befindet. Wer weiss, wo die Fragmente noch hinwandern und welchen Schaden sie anrichten können.

Die Familie ist arm und kann es sich nicht leisten, eine Operation in Israel oder einem europäischen Land zu bezahlen.

Am Tag des Geschehens war übrigends keine grössere Invasion oder ähnliches. Allerdings sind die Jeeps – wie üblich – mit Steinen beworfen worden, die aus der Richtung der Wohnung der Familie heranflogen. Der Junge hat sich weder vorher noch danach daran beteiligt, ist also gänzlich unbeteiligt.

Die Familie hat kurz danach vor ihre Fenster im zweiten Stockwerk eine dicke Steinmauer gebaut, so dass jeglicher Blick nach draussen nun verwehrt ist…

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