16. November, Wien
Seit Tagen wird die Stadt Falludscha unter einem Bombenhagel begraben. Wer drinnen ist, bleibt gefangen: mehr als 100.000 Zivilisten ohne Grundversorgung mit Essen, Medikamenten oder Wasser.
Anders als von amerikanischer Seite behauptet treffen die Bomben in erster Linie die Zivilbevölkerung, der eine Flucht aus der Stadt nur zum Teil möglich war. Doch durch die totale Mediensperre werden wir das wahre Ausmaß der Katastrophe nie erfahren.
Das Massaker in Falludscha ist Ausdruck der menschenverachtenden US-Politik, welche zuletzt in Guantanamo und Abu Ghraib ihre Fratze offenbarte. Es verdeutlicht einmal mehr, dass unter dem Schlagwort des „Krieg gegen den Terrorismus“ ein ganzes Volk in Geiselhaft genommen wird. Der völkerrechtlich legitimierte Widerstand soll durch Einschüchterung und Mord zunichte gemacht werden.
Während die Kollaborationsregierung weiterhin propagiert, der Angriff würde der konfliktfreien Abhaltung von Wahlen dienen, sind sie mit dem Problem konfrontiert das Massaker in den eigenen Reihen zu legitimieren.
Die Vorraussetzung für freie Wahlen sind unter dem Besatzungsregime prinzipiell nicht gegeben. Denn Wahlen unter amerikanischer Oberherrschaft bedeuten die Verschleppung und Ermordung politischer Gegner und die Unterdrückung der Bevölkerung. Der politische aber auch der militärische Widerstand gegen die mörderische amerikanische Kriegsmaschinerie hat unsere volle Solidarität, da nur er die Vorraussetzungen von freien Wahlen unter Einbeziehung der Bevölkerung und damit eine friedliche Zukunft für das irakische Volk garantieren kann.
Die USA machen es zunehmend ihrem Schützling Israel nach, das mit zynischem Stolz auf eine mehr als fünfzigjährige Geschichte von Massakern an der arabischen Bevölkerung zurückblickt. Doch die Auslöschung des Dorfes Deir Yasin hat in historischer Dimension nur den Widerstand angefacht. Im Irak wird es genauso sein.
Schluss mit der Besatzung des Iraks und Palästinas!
Kundgebung: Dienstag, 16. November 2004
Stephansplatz, Wien
ab 17:30 Infotisch
Kundgebungsbeginn: 18:00
Unterstützer (in alphabetischer Reihenfolge):
Antifaschistische Linke
Antiimperialistische Koordination
Arabische Gemeinde Salzburg
Arabischer Palästinaclub
ArbeiterInnenstandpunkt
ATIGF
Autonome Palästinagruppe
DHKC International
Frieden für Palästina
Irakische Gemeinde
Kommunistische Initiative
Palästinensische Apotheker- und Ärztevereinigung
Palästinensische Gemeinde
Verband der Auslandsyrer in Österreich