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Irak – Der Widerstand Auge in Auge mit den Besatzern

4. Januar 2005

Ein Buch von Mohammed Hassan und David Pestieau

Nach nunmehr fast zweijähriger Besatzung des Iraks hat sich gezeigt, dass der Versuch der USA, dort ein ihnen höriges Regime zu errichten, nur durch brutale Unterdrückung, Folter und genozidähnliches Vorgehen gegen die Bevölkerung möglich ist.

Dieses Szenarium beschreiben auch Mohammed Hassan und David Pestieau in ihrem kürzlich erschienenen Buch. Es ist eine Anklageschrift nicht nur gegen die Verbrechen der USA in diesem Krieg, sondern gegen jene des Imperialismus als solchem.

Die Kolonialisierungsversuche im Mittleren Osten nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, die Beweggründe der USA im Golfkrieg 1991 und das Embargo, das 13 Jahre lang über den Irak verhängt war, bilden Etappen einer Entwicklung, die einerseits die andauernde Aggression gegen den Irak verdeutlicht, andererseits die historischen Bedingungen der Entstehung des heutigen Widerstandes bewusst machen sollen.

Während die Autoren die ersten Monate des Widerstands in akribischen Details zeit- und zahlengenau auflisten, bleibt der Analyse einer möglichen Entwicklung des Widerstands wenig Raum. So wird beispielsweise die um Moqtada al-Sadr gebildete Widerstandsfront, die den Anstoß zum Volksaufstand im vergangenen April gab und bei der Verteidigung Najafs die entscheidenden Rolle spielte, nur in einem einzigen Abschnitt erwähnt. Al-Sadrs durchaus widersprüchliche Entwicklung wird in keiner Weise beschrieben.

Die Besonderheit dieses Buches macht weniger die genaue Aufarbeitung des Themas aus, sondern der gewählte Fokus auf die Bedeutung des Widerstand und die Fürsprache für diesen. In einer Zeit der Polarisierung der Anti-Kriegs-, der Friedensbewegung und der historischen Linken im Allgemeinen liefert das Buch sicherlich einen Anstoß zur Auseinandersetzung.

„Wir sind überzeugt, dass der irakische Widerstand – genauso wie es in Vietnam der Fall war – eine Form der Organisation und ein Gesellschaftsprojekt finden wird, das eine Antwort auf die Frage gibt: Wie kann eine neue von Imperialismus unabhängige, irakische Gesellschaft gebaut und wie können die sozialen Bedürfnisse und die demokratischen Hoffnungen des irakischen Volks verwirklicht werden“.

Irina Vana

Irina Vana ist Aktivistin der Antiimperialistischen Koordination in Wien

Mohammed Hassan/David Pestieau: Irak. Der Widerstand Auge in Auge mit den Besatzern. Zambon Verlag 2004, 176 Seiten.

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