Über Besatzung, Widerstand und Internationale Solidarität
Im Juli 04 ging von der Gründungsversammlung des Deutschen Solidaritätskomitees Freier Irak die Initiative aus, gemeinsam mit anderen Organisationen, die sich gegen Krieg, Besatzung und Neoliberalismus einsetzen, eine Irak-Konferenz durchzuführen.
Das erste Vorbereitungstreffen hierfür fand am 28. November in Frankfurt statt. An diesem Treffen nahmen 19 Organisationen und Gruppen aus zwölf Städten teil. Das aus der Beratung resultierende vorläufige Programm der Konferenz ist im Anschluss dokumentiert.
Zuallererst ist ein Anliegen der Konferenz, irakische Besatzungsgegner selber zu Wort kommen zu lassen. Darüber hinaus soll die internationale Bedeutung des Kampfes der Iraker gegen die Besatzung verdeutlicht werden, genauer: Der Zusammenhang dieses Kampfes mit dem weltweiten Kampf gegen US-Imperialismus und neoliberale Globalisierung.
Die Konferenz will der Verharmlosung der Besatzungsrealität in den Medien sowie der Diffamierung des in seiner Gesamtheit völkerrechtlich und moralisch legitimen Widerstandes entgegenwirken. Hierzu gehört auch, ein Zeichen gegen die dem westlichen Feldzug dienende Islamfeindlichkeit zu setzen.
Weitere Organisationen und Gruppen als Mitveranstalter der Konferenz sind erwünscht. Interessenten melden sich bitte per E-Mail an info@freeiraq.de
Vorläufiges Programm der Konferenz:
– Zur Einführung: Referat zur aktuellen Phase des Krieges
(Besatzungspolitik der USA und ihre sozialen, wirtschaftlichen und politischen Folgen, Legitimität des Widerstands)
– Panel I: Besatzung und Interessen imperialer Mächte
(Ziele der USA und ihrer europäischen Verbündeten und Israel, Deutschland zwischen Ablehnung und Unterstützung der Intervention)
– Panel II: Der irakische Widerstand
(Politische und militärische Kräfte, Aktionsformen, Koordinationsstrukturen, programmatische Vorstellungen, Lage der Frauen und ihre Rolle im Widerstand, Einfluss des Islam, Hintergründe terroristischer Anschläge auf Zivilisten, Entführungen etc. und
Reaktionen hierauf; Auswirkungen auf die Region und weltweit)
– Panel III: Möglichkeiten der Internationalen Solidarität
(Erfahrungen international, insbesondere in Großbritannien, Unterstützung von Deserteuren; Aufgaben der Antikriegsbewegung in Deutschland – gegen deutsche Komplizenschaft mit der Besatzung, gegen Desinformation, Antiislamismus, Diskriminierung von Immigrantinnen und Immigranten)
– Themenspezifische Arbeitsgruppen, voraussichtlich zwischen Panel II und III.
Beim ersten Vorbereitungstreffen in Frankfurt waren Aktive aus folgenden Organisationen und Gruppen vertreten:
Initiativ e.V., Vereinigung für Internationale Solidarität e.V., Bonner Arbeitskreis für internationale Solidarität, Irak-Tribunal-Initiative, Deutscher Freidenkerverband e.V., SDAJ, Thüringische Friedenskoordination, Sedunia / Initiative für Internationale Politik, Gruppe Internationale Solidarität (Magdeburg), Gruppe Neue Einheit, Linksruck, Attac Deutschland / AG Globalisierung und Krieg, IKP, PDS, DKP, Europäisches Friedensforum, Antiimperialistische Koordination, AGIF Deutschland / Immigranten-Arbeiter-Föderation, Young Struggle.
Das nächste Vorbereitungstreffen findet am Sonntag, den 16. Januar 2005 von 11 bis 17 Uhr in Berlin (voraussichtlich in den Räumen von „junge Welt“, Karl-Liebknecht-Str.33, Berlin 10178 Berlin) statt. Anmeldungen bitte per E-Mail an info@freeiraq.de.