Donnerstag 17.Februar 2005
Die österreichische Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Sandra Bakutz wurde am Donnerstag den 10.02.2005 bei ihrer Einreise nach Istanbul verhaftet und Tags darauf ins Frauengefängnis bei Istanbul überstellt. Gegen sie wurde Anklage wegen Mitgliedschaft in der DHKP/C (Revolutionäre Volksbefreiungspartei/Front) erhoben.
Sandra Bakutz setzte sich seit Jahren für die Rechte der tausenden politischen Gefangenen in der Türkei ein und war gegen die Praxis der Isolationshaft in der Türkei tätig. Ihre Tätigkeit, die sie in Kontakt mit den österreichischen Parlamentsparteien und zahlreichen Menschenrechtsgruppen brachte, richtete sich auf Anerkennung der bürgerlichen Freiheitsrechte sowie für ein Ende der politischen Justiz und der Folter von Andersdenkenden in der Türkei. Nun scheint sie selbst Opfer dieses Regime zu werden.
Während davon gesprochen wird, dass der berüchtigten Artikel 8 der Anti-Terrorgesetze, in dem „Gesinnungsverbrechen“ mit harten Strafen belegt werden, gestrichen wurde, scheint er in Wahrheit für viele in den Gefängnissen der Türkei eingesperrten politischen Gefangenen Realität zu sein. Die Sondergerichtsbarkeit existiert in der Türkei nach wie vor. Laut Auskunft ihres türkischen Anwalts soll Sandra ebenfalls nach einem Haftantrag des DGM verurteilt werden.
Die Anklage aufgrund der Anti-Terrorparagraphen muss von der österreichischen diplomatischen Vertretung aufs schärfste zurückgewiesen werden. Wir fordern die sofortige Freilassung von Sandra Bakutz!
Protestkundgebung:
Donnerstag 17. Februar 2005
17.00
Außenministerium
Ballhausplatz 2
Während der Kundgebung wird eine Delegation eine Petition im Außenministerium übergeben, in der von den österreichischen Behörden eingefordert wird, sich für die sofortige Freilassung von Sandra Bakutz einzusetzen.