Kairo, 26. März 2005
Dies ist keine Erklärung um Unterschriften zu sammeln.
Das Ziel dieses Aufrufes ist es arabische und internationale Organisationen und Aktivisten auf der Basis einer klaren und prinzipienbegründeten Militanz zu mobilisieren und eine arabische Allianz des Volkswiderstands zu bilden, welche nach einer Konferenz, die diesem Zweck gewidmet sein wird, formiert werden soll.
Diese Konferenz soll in etwa einem halben Jahr von jetzt an stattfinden und alle Organisationen und Einzelpersonen, welche die Grundlagen in diesem Aufruf teilen, sind eingeladen daran teilzunehmen, um Formen der Aktion und der Koordination zu diskutieren.
Dies ist ein Aufruf für Aktionen der arabischen Volksmilitanz, auf lokaler wie auf globaler Ebene, die auf einer klaren und prinzipientreuen Basis beruhen. Dies ist besonders wichtig nach der Infiltration durch defätistischer Strömungen (wie NGO- Netzwerke und fremdfinanzierte Organisationen) welche fälschlicherweise sich selbst als „des Volkes Wahl“ darstellen und in Wirklichkeit weit davon entfernt sind das zu sein. Dies schuf Desorientierung in den Merkmalen und den Strategien der arabischen Volksaktion.
Wenn Sie mit den Prinzipien dieses Aufrufes übereinstimmen, schicken Sie bitte den Namen Ihrer Organisation und Kontaktinformation an:
hbustani2@yahoo.com (Korrespondenz nur auf Englisch oder Arabisch möglich)
arabl@yahoo.com (Korrespondenz nur auf Englisch oder Arabisch möglich)
apc1@gmx.at
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Für den Aufbau einer Arabischen Volksallianz des Widerstands
Die Natur des Kampfes in der arabischen Heimat verstehend, und wegen der Konfrontation mit den imperialistischen und zionistischen Angriffen gegen unsere arabischen Länder, und aufgrund dem Wachsen der defätistischen Haltungen, ergriff eine Zahl von Organisationen und Aktivisten die Initiative um die notwendigen Grundelemente für eine grundsätzliche Vision des Widerstands auszuformulieren, und sie einigten sich über die folgenden Grundelemente als Basis für den Aufbau einer Arabischen Volksbewegung des Widerstands, die Teil der aufrechten internationalen antiimperialistischen und antizionistischen Bewegungen ist.
Erstens: Der Imperialismus ist der Hauptfeind der Völker, und es gibt nicht nur „einen“ sondern mehrere Imperialismen. Der stärkste, einflussreichste und am weitesten entwickelte sowie der aggressivste ist der US-Imperialismus. US-amerikanische Interessen mögen mit anderen Imperialismen in Konflikt geraten, dies bedeutet jedoch nicht, dass die anderen Imperialismen Alliierte in unserem Kampf sind. Dies bedeutet auch nicht dass Zweifel daran bestehen, dass der Kampf gegen den US-Imperialismus prioritär ist, wodurch wiederum die Widersprüche zwischen ihm und anderen Imperialismen vertieft werden. Wir heben den imperialistischen Inhalt der sogenannten „Globalisierung“ im Licht des oben genannten hervor, das seine Repräsentation heute im „Bigger Middle East“ Project findet.
Zweitens: Die herrschenden Klassen und Regime in den arabischen Ländern sind Untergebene des Imperialismus und repräsentieren die imperialistischen Interessen, sie können nicht auf der Seite jener sein, welche die Rechte des Volkes unterstützen. Die sogenannte „Reform“ welche diese Regime versprechen durchzuführen ist eine große Lüge. Daher ist der Kampf gegen diese Regime ein wichtiger Teil des Kampfes gegen den Imperialismus.
Drittens: Der Kampf gegen den Imperialismus im arabischen Osten (Irak, Palästina, Libanon, Syrien…) ist die Fortsetzung des Kampfes gegen Kolonialismus und Unterwerfung, und repräsentiert im Moment das Hauptzentrum des antiimperialistischen Kampfes weltweit. Die Niederlage des Imperialismus im arabischen Osten wird ein wichtiger Schritt in Richtung einer Niederlage des Imperialismus auf arabischer und globaler Ebene sein.
Viertens: Wir heben die Illegitimität des zionistischen rassistischen Gebildes hervor und seine Ablehung sich in einen normalen, kontinuierlichen und akzeptierten Staat in der arabischen Region zu transformieren. Denn die einzig mögliche normale Beziehung mit diesem Gebilde ist nach wie vor der Widerstand und der Kampf für die Zerschlagung der kolonialen Besatzung. Wir heben auch hervor dass der Hauptwiderspruch in unserer Region zwischen dem arabischen Befreiungsprojekt einerseits und dem Imperialismus und Zionismus und ihren Projekten andererseits ist.
Ein Ende des Kampfes zwischen diesen kann nicht durch eine Beilegung erreicht werden: es handelt sich dabei um einen Kampf um das Überleben selbst. Jegliches Projekt das dieses Gebilde in die arabische Region zu integrieren sucht ist ein hegemoniales Projekt und dagegen muß Widerstand geleistet werden. Daher muß die „Anti-Normalisierung“ auf allen Ebenen, lokal wie global, aufrechterhalten und fortgeführt werden, da die Normalisierung ein wichtiges Mittel zur Unterstützung der zionistischen Hegemonie ist. Auch das Recht auf Rückkehr des arabischen palästinensischen Volkes in seine Herkunftsstädte und Dörfer ist ein bedingungsloses und absolutes Recht, es ist sowohl ein individuelles als auch ein kollektives Recht, dass nicht übertragbar ist und auf das auch nicht verzichtet werden kann, ebensowenig wie irgendeine Autorität das Recht hat es zur Verhandlungsdisposition zu stellen oder es in irgendeiner Form aufzugeben. Wir heben hervor, dass dieses Recht ein kollektives arabisches Recht und Teil des arabischen Befreiungsprojekts ist.
Fünftens: Wir lehnen die Besatzung des Irak ab sowie alle von ihr geschaffenen Institutionen.
Sechstens: Wir sind in einer Reihe mit dem Widerstand, unabhängig von den vom Widerstand verwendeten Mitteln, auch wenn diese bewaffnete Mitteln einschließen.
Siebtens: Die sogenannte „Internationale Legitmität“ reflektiert und stärkt die US-amerikanische und imperialistische Hegemonie über die Welt. Die Legitimität die wir anerkennen stammt von den Völkern und ihren natürlichen, historischen und ethischen Rechten, daher haben die Völker das Recht „Internationale Resolutionen“ abzulehnen.
Achtens: Die Einheit des Kampfes in der arabischen Heimat, der auf humanen nicht-chauvinistischen Prinzipien ruht, der die Diversität der Kulturen, Ideologien und Religionen respektiert, ist die Grundlage für das Erreichen einer arabischen Einheit als ein humanes Projekt das seinen Teil zu dem internationalen Kampf beitragen wird, der letztendlich zur entscheidenden Niederlage des Imperialismus führen wird.
Neutens: Der Kampf für Befreiung und Demokratie bedeutet kontinuierliche Konfrontation mit dem Imperialismus und den ihm hörigen Regime. Befreiung und Demokratie kann nur erreicht werden auf Basis der Sicherung der ökonomischen und sozialen Rechte der Volksklassen und der Souveränität des Volkes über sein Land und seine Ressourcen.
Zehntens: Die Ablehnung ausländischer Finanzierung, der Regierungs-, wie der Nicht-Regierungs Organisationen, deren Grundlage die ausländische Finanzierung ist, sowie ihre Programme, da sie Werkzeuge zur Stärkung des Imperialismus sind und dazu dienen die arabischen Anliegen zu fragmentieren und in kleine Teile zu zerstückeln, die isoliert sind von ihrem historischen und militanten Kontext. Sie sind ebenso Werkzeuge um das arabische revolutionäre Projekt zu schwächen und Intellektuelle „zu domestizieren“
Elftens: Wir betonen die Wichtigkeit der theoretischen Analyse die auf dynamischem und sich entwickelndem Wissen basiert, um die Struktur des Imperialismus und sein koloniales Projekt in der arabischen Region und in der Welt, sowie die Natur der regierenden diktatorischen Regime zu verstehen. Wir heben auch die Notwendigkeit des Aufbaus einer arabischen Volksinstanz hervor. Diese soll zur Verteidigung der arabischen Rechte sowie der Rechte aller Völker in ihren Kämpfen für Befreiung und Forstschritt dienen. Dies ist der richtige Ansatz für eine effektive Volksinitiative, welche ihrerseits die politische Orientierung bereichern und korrigieren kann.
Zwölftens: Jede Einzelperson und jede Organisation, auf arabischer wie auf globaler Ebene, die mit den grundlegenden oben behandelten Punkten übereinstimmt, ist Teil der antiimperialistischen und antizionistischen Front und ein Verbündeter im Kampf. (Bemerkung: dieser Aufruf ist offen für Weiterentwicklungen auf der Grundlage der abgehandelten Punkte.)
Kairo, 26. März 2005
Vorläufige Liste von Unterzeichnenden:
Arabische Volksassoziation für den Widerstand gegen Imperialismus und Zionismus, Ägypten
Ägyptisches Komitee für die Konfrontation mit dem Imperialismus und Zionismus, Ägypten
Arabischer Palästinaclub, Österreich
Antiimperialistisches Lager, Europa
Al-Fajer Zentrum in Al-Mahalla Al-Kobra, Ägypten
Österreichisch-Arabisches Kulturzentrum, Österreich
Konferenz gegen die zionistische kulturelle Invasion, Libanon
Volkskomitee zur Verteidigung der Bürgerrechte im nördlichen Sinai, Ägypten
Dr. Hisham Bustani, Antinormalisierungskomitee, Jordanien
Yousef Dakhar, Gerechtigkeits Komitee, Luxenburg
Ruba Bashir, Volkskomitee zur Verteidigung des Rechts auf Rückkehr, Jordanien
Ali Hattar, Antizionistische und Antirassistische Assoziation, Jordanien
Yehya Abu-Safi, Volkskomitee zur Verteidigung des Rechts auf Rückkehr, Jordanien
Yaser Farraj, Komitee für die Verteidigung der Freiheiten – the Bar Association, Ägypten
Dr. Hisham Ghassib, Sozialistisches Ideen Forum, Jordanien
Dr. Adel Samara, Palästina
Mas´as Arbeed, USA