6.10.2005, 10 Uhr, Cafe Rathaus, Wien
Pressekonferenz: Donnerstag 10 Uhr, Cafà© Rathaus, Landesgerichtsstraße 5, 1080 Wien
Auf Einladung des Österreichisch-Arabischen Kulturzentrums (OKAZ) wird Dr. Abdulhaleem KANDIL, Sprecher der wichtigsten ägyptischen Oppositionsbewegung KIFAYA zwischen 4. und 7 Oktober nach Wien kommen.
Die Bewegung KIFAYA (arabisch für: „Es reicht“) vereinigt die bedeutendsten oppositionellen Organisationen und Parteien in Ägypten. Die ideologische Breite reicht von moslemischen Strömungen über arabische nationale Gruppierungen bis hin zur ägyptischen Linken. Die gemeinsame Plattform orientiert sich auf ein Ende der 24 jährigen Herrschaft von Hosni Mubarak und ein Aufhebung des seit diesem Zeitpunkt herrschenden Ausnahmezustandes, der jegliche oppositionelle Aktivität scharf verfolgt. Kifaya war das Sprachrohr der Ablehnung gegen die Fortführung des Mubarak-Regimes bei den Wahlen am 7. September, deren mangelnde Legitimität, trotz unmittelbarer westlicher Anerkennung, durch die offiziell nur 23 % Wahlbeteiligung von der ägyptische Bevölkerungsmehrheit deutlich zum Ausdruck gebracht wurde. Mehrere tausend Menschen demonstrierten dem Aufruf Kifayas folgend gegen Mubaraks Widerwahl in Kairos trotz der Androhung von Repressionen gegen öffentliche Protestbekundung.
Dr. Abdulhaleem Kandil ist Sprecher von Kifaya und Chefredakteur der ägyptischen Zeitung Al-Arabi. Dr. Kandil wurde im November 2004 aufgrund seiner kritischen Kolumnen gegen die Mubarak-Regierung von „Unbekannten“, offensichtlichen Mitarbeitern der Geheimpolizei, für mehrere Tage entführt, misshandelt und auf einer Wüstenstraße entkleidet liegengelassen. Diesem Angriff auf die Pressefreiheit ging ein kritischer Artikel Kandils zum Vorgehen des Innenministers nach den Anschlägen auf touristische Einrichtungen am Sinai voraus. Dr. Kandil wurde von den Angreifern gewarnt, es zu unterlassen über „wichtige Leute“ zu schreiben.
Das Zusammenfinden der wichtigsten ägyptischen Oppositionsgruppen in Kifaya hing ursächlich mit diesem Angriff auf einen weithin bekannten Exponenten der ägyptischen Opposition zusammen.
Dr. Kandil besucht Wien nach seiner Teilnahme an einer internationalen Konferenz gegen die Besatzung des Irak in Rom und wird hier mit Vertretern von politischen Parteien, arabischen Vereinen und Solidaritätsgruppen zusammentreffen.
Rückfragen: Dipl.-Ing. Gernot Bodner
Tel. 0699 1 9206395