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Deutsche Zionisten behindern Veranstaltung über israelische Apartheidmauer in Münster

18. November 2005

18. November 2005

Auf Einladung der palästinensischen Gemeinde Münster berichtete eine Vertreterin der AIK und Teilnehmerin der Solidaritätsreise nach Palästina im August 2005 über die politische Situation in Palästina, den Abzug aus dem Gazastreifen sowie die entsetzlichen Auswirkungen der israelischen Apartheidmauer für das palästinensische Volk, die trotz Einspruch des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag weitergebaut wird. Bereits im Vorfeld hatten Teile der Studentenvertretung (ASTA) in Münster ihre Bedenken bezüglich einer Veranstaltung mit der AIK ausgesprochen, vor allem ob dafür die Räumlichkeiten der „Brücke“, dem internationalen Zentrum der Westfälischen Wilhelms Universität, genutzt werden sollten. Um diese Veranstaltung zu verhindern war u.a. auch ein Brief an den Rektor der Universität ergangen, der in seiner schriftlichen Antwort klar zum Ausdruck brachte, dass es den Grundsätzen der Meinungsfreiheit zuwiderliefe, würde man diese Veranstaltung verbieten. Nach dieser positiven Antwort des Rektors wurde der AIK untenstehendes email am 14.11.2005 zugesandt, was einmal mehr die politische Kultur der prozionistischen sogenannten „Linken“ in Deutschland zeigt.

„Hello ,
Bezüglich den Anti- imperialistische Vortrag in Münster teilen wir in Name Judisches Volkes an , dass es das letztes mal war das ihr hurensöhne bastarde islamische raubtiere mit eine Ram zu verfügung bekommen habt facistische propaganda zu machen. wir erledigen euch alle. die „Brücke“, die euch für solche perverse propaganda dreck räumlichkeiten zur verfugung gestellt hat besonderes der Fett sack J. Sommer wird Konsequensen daraus ziehen.
De muhammed war eine wild Tier und bleibt eine, wie ihr schweine.
Lang lebe israel .
Mossad , Operation Gruppe NRW.“
[sic!]

Vor Beginn der Veranstaltung am 16. November sammelten sich schließlich etwa 20 Personen mit einem Transparent „Gegen Antisemitismus, Antizionismus. Solidarität mit Israel“ vor dem Eingang der „Brücke“, verteilten Flugblätter und hinderten Interessierte am Betreten der Zentrums. Das Flugblatt war unterzeichnet vom „Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus Münster“ und der Antifaschistischen Aktion. Obgleich bei den Diskussionen im Vorfeld die Gegner dieser Veranstaltung mehrmals dazu eingeladen worden waren, sich an der Diskussion zu beteiligen, sich den Vortrag anzuhören und anschließend ihre Beiträge zu machen, schienen diese sich nicht als ausreichend gerüstet für eine politische Diskussion und einen Austausch von Argumenten zu betrachten, sodass auf diese Art und Weise plump der Versuch gemacht wurde, die Veranstaltung zu verhindern. Ein Teilnehmer dieser Kundgebung behauptete gar, bei der Veranstaltung würde der Holocaust geleugnet werden. Diese Aussage unterstrich noch mehr als die Aktion selbst die Unfähigkeit politische Zusammenhänge zu erkennen.

Für uns war diese Begebenheit in Deutschland einmal mehr Beweis für den Seitenwechsel eines Teils der ehemaligen deutschen „Linken“. Wir werden auch weiterhin Veranstaltungen abhalten zu denen wir eingeladen wurden oder welche wir selbst organisieren, in Deutschland und auch anderswo, wir werden uns von niemandem kriminalisieren oder den Mund verbieten lassen, sei es vom Staat oder von politischen Gegnern. Für uns als Linke gilt es immer noch überall auf der Welt auf der Seite der Unterdrückten und Ausgebeuteten zu stehen. Für uns als Linke ist die Gleichheit aller Menschen noch immer oberstes Gebot. Jene, welche sich bedingungslos auf die Seite eines rassistischen Siedlerkolonialismus stellen, gegen Meinungsfreiheit protestieren und das Prinzip der Gleichheit aller Menschen durch ihre politischen Positionen ablehnen gehören sicherlich nicht zur fortschrittlichen Bewegung, weder in Deutschland noch anderswo.

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