Wien, Sonntag, 29. Jänner
von: Margarita Langthaler (Eine Vertreterin der Antiimperialistischen
Koordination, sie reiste in den Monaten Dezember bis Jänner 2006 nach Mexiko.)
Seit dem zapatistischen Aufstand am 1. Januar 1994 gegen das damals noch herrschende Regime der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) hat der mexikanische Staat sich stark verändert. Das Regime der Altpartei wurde nicht gestürzt, sondern durch Wahlen von einer modernisierten Variante des Neoliberalismus ersetzt. Über 10 Jahre Freihandelszone mit den USA haben die sozialen Verhältnisse vor allem unter den Klein- und Mittelbauern extrem verschlechtert und die ehemals geschützten staatlichen Sektoren der Privatisierung preisgegeben. Die mexikanische Linke hoffte mit den Zapatisten auf eine anti-neoliberale Überwindung des PR Regimes. Die neuen Verhältnisse der kapitalistischen Modernisierung des Staates trafen sie unvorbereitet. Mit der Sechsten Erklärung aus dem Lakandonischen Urwald ruft das Zapatistische Befreiungsheer nun zu einer neuen Einheit der linken und Volksbewegung, um dem neuen kapitalistischen Regime zu begegnen. Eine neue – berechtigte? – Aufbruchsstimmung geht durch Mexikos linke Opposition. Ein Bericht von den Diskussionen in der mexikanischen Linken vor dem Hintergrund der „sechsten Erklärung“.
Sonntag, 29. Jänner 2006
19 Uhr
OKAZ
Gusshausstr. 14/3, 1040 Wien