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Leserbrief an die Medien

31. Juli 2006

von Wilfried Bader, 26.7.2006Sehr geehrte Damen und Herren,

ich finde es widerlich tagtäglich die Israel
und USA freundliche Berichterstattung in den hiesigen Medien empfangen zu
müssen. Besonders der ORF betreibt eine derart einseitige
Informationspolitik, dass es zum Kotzen ist. In einer Hauptnachrichtensendung
(ZIB 2) darf der israelische Botschafter in Österreich seine Sicht der Dinge
darstellen, in der nächsten der Chef der israelitischen Kultusgemeinde
in Österreich. Getreu der von den USA herausgegebenen Richtlinie, wer
zu den Schurken und Terroristen zählt wie Hamas und Hisbollah,
deren Vertreter dürfen natürlich nicht zu Wort kommen. Obwohl sie
in Palästina, lt. Wahlbeobachteraussagen in demokratischen Wahlen,
als stärkste Kraft bestätigt worden sind und auch im Libanon unter
der Bevölkerung großen Zuspruch finden. Während immer wieder auf
die Missachtung von UNO-Resolutionen durch die Palästinenser und
den Libanon hingewiesen wird, fallen UNO Resolutionen gegen Israel
(Rückzug aus den 1967 besetzten Territorien, Verurteilung der Annexion)
unter den Tisch. Man spricht von „entführten“ Soldaten, warum nicht
von „Gefangenen“? Man spricht von Raketenüberfällen auf Israel, warum
nicht von den Bomben- und Raketenüberfällen der israelischen Luftwaffe
auf arabische Zivilisten und Wohnhäuser, warum werden die
„gezielten Tötungen“ und Entführungen (Gefangennahme)
palästinensischer Volksvertreter nicht kritisiert und verurteilt? Muss ich in
Erinnerung an den Holocaust, dessen Gräuel ich weder bagatellisieren noch
leugnen will, zu allen Verbrechen des Israelischen Staates schweigen? Nein,
das will und kann ich nicht!

Wilfried Bader, Angerberg

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