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Ein Brief aus Haifa von Abna el Balad

7. August 2006

Im Folgenden veröffentlichen wir Auszüge aus einem Brief,
der uns von der Organisation Abna el Balad, die sich für die Rechte der
arabischen Bevölkerung in Israel einsetzt, Ende Juli, erreichte.

…Seit Beginn der Invasion des Libanon demonstriert die
Anti-Kriegsbewegung mindestens drei Mal in der Woche. In Haifa haben wir
Demonstrationen mit zweihundert bis dreihundert Menschen. Nach dem Massaker in
Qana waren es fünfhundert. Zu den wöchentlichen Märschen in Tel Aviv kommen
einige tausend Menschen und in manchen arabischen Städten wie in Sakhneen oder
Shefa’amr sind es auch tausend. 80 bis 90% der jüdischen Bevölkerung hier
unterstützt den Krieg und wir werden auf den Demonstrationen von einer Mischung
aus Studenten, dem wütenden Mob und der Polizei angegriffen. Eine arabische
Frau wurde von zwei Männern mit verhülltem Gesicht attackiert. Sie drangen nach
der Demonstration in ihre Wohnung ein und schlugen sie vor ihren kleinen
Kindern. Sie musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Jeden Tag fallen hier Katjuscha-Raketen, aber das ist gar nichts, wenn man sich
vor Augen hält, was im Libanon passiert und was den Palästinensern im
Gazastreifen angetan wird. Israel bombardiert mit …½ bis 2-Tonnen-Bomben, Bomben
die ein Haus und Dutzende Menschen auf einen Schlag zerstören können. Die
Katjuscha-Raketen tragen rund 7 – 25 kg explosiver Stoffe pro Rakete, sie
richten nicht sehr viel Schaden an, auch wenn natürlich die Angst groß ist.

Die Hisbollah versucht vor allem Armeeeinrichtungen und Industrieanlagen zu
treffen und daher sind die Wohnviertel weniger stark beschädigt.

Olmert und Peretz sind Verbrecher. Sie sagen offen, dass sie
die Zivilbevölkerung absichtlich umbringen “um den Libanesen eine Lektion zu
erteilen, die sie niemals vergessen werden”. Auch die Bombardierung des
UN-Postens war Absicht.

Unsere Demonstrationen werden weitergehen…

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