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Stellungnahme der Islamischen Jugend Österreichs zu den Aussagen von Strache

16. September 2006

Die Islamische Jugend Österreich lehnt die anti-islamische Wahlkampfkampagne des Bundesparteiobmanns der FPÖ ab

Wie gewöhnlich führt der Bundesparteiobmann der FPÖ seine Wahlkampfkampagne, um mehr Stimmen zu gewinnen, durch rassistische Aussagen. Er fordert die Zuwanderung der Ausländer und den Asylanten „Sturm“ auf Österreich zu stoppen, die Verhinderung des Türkei Beitritts in die EU, und dergleichen… Solche Äußerungen sind von ihm und seiner Partei nicht neu, außer das die islamund muslimfeindlichen Aussagen, wie z.B. „Alarm: Islamismus“, „Daham statt Islam“, „Österreich darf sich dem Islam nicht unterordnen“ usw., diesmal deutlicher und aggressiver sind. Weiters betrachtet Strache das Wachstum der Anzahl der Moscheen in Österreich und die höhere Geburtenrate bei Muslimen, als eine Bedrohung der österreichischen Nation.
Aus diesem Grund möchten wir ein paar Punkte festhalten:

1. Der Islam war schon eine offiziell anerkannte Religion in Österreich, bevor Strache oder seine Partei überhaupt entstand, und die Muslime gibt es in diesem Land schon vor dem Ersten Weltkrieg.

2. Wir raten der österreichischen Regierung und Politikern wiederholt, sich den Islam und die Muslime nicht als Feinde zu nehmen, denn dies liegt im Interesse von niemandem in diesem Land. Österreich ist und war immer eines der sichersten Länder in Europa und es ist eines der wenigen Länder, das keine Gewaltausbrüche zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen erlebte. Und es ist nicht gerade klug, seine Sicherheit durch seine eigenen Taten zu zerstören.

3. Solche Aussagen, können die rassistischen Gefühle bei einigen Neo-Nazis erregen und sie dazu
bringen, gewalttätig gegenüber den Muslimen zu reagieren und sie anzugreifen, was zur Gewaltausbrüchen zwischen beiden Seiten führen könnte, wie es zuvor in Frankreich, Deutschland und anderen Ländern der Fall war. Und dies ist auch nicht im Interesse irgendeiner Seite.

4. Dieser Hassprediger scheint vergessen zu haben, dass der Anteil Muslime in Österreich nicht gerade
niedrig ist, denn nicht jeder Muslim ist ein Ausländer, und der Islam ist nicht nur die Religion der Ausländer. Er ist die Religion von Allah an alle Menschen, egal welcher Nationalität, Ethnie, oder welchen Geschlechts.

5. Wir haben mehrmals von denjenigen, die behaupten, die Muslime in diesem Land zu vertreten, verlangt, sich solchen anti-islamischen Aussagen entgegenzustellen, damit diese Aussagen zurückgenommen werden und sich dafür entschuldigt wird, doch niemand tut etwas. Jenen „Vertretern“ sind die Interessen des Islams und der Muslime nicht so wichtig, wie es ihnen ihre eigenen Interessen sind. Seit Jahrzehnten wird Allahs Religion beschimpft und beleidigt, und wir sahen von diesen „Vertretern“ keine einzige Reaktion, als würde sie die Angelegenheit nicht interessieren. Sollte sie aber jemand aus ihrer eigenen Gemeinde auf ihre Fehler diesbezüglich hinweisen, werden diese „Vertreter“ plötzlich sehr mutig. Schlussendlich möchten wir in der Islamischen Jugend Österreich folgendes feststellen:

– Es ist die Pflicht aller Muslime in Österreich, sich diesen Aussagen entgegenzustellen, bis sich
derjenige, der sie äußerte, öffentlich dafür entschuldigt und sie zurücknimmt.

– Wir wiederholen, dass es im Interesse von niemandem ist, wenn es zu Gewaltausbrüchen kommt, und es ist die Verantwortung der Regierung und Politiker, dies zu verhindern.

– Wir rufen alle islamischen Organisationen und Persönlichkeiten auf, sich auf der Richtlinie des Korans und der Sunnah des Propheten (s.a.s.) zu vereinen, um sich jedem in diesem Land entgegenzustellen, der sich vornimmt, diese Religion zu beleidigen. Wir schlagen auch vor, ein Bündnis zu bilden, dessen Aufgabe es ist, sich solchen Aussagen entgegenzustellen. Jeder von uns sollte sich fragen und sich vorstellen, wie es wohl wäre, wenn über eine andere Religionsgemeinschaft solche Aussagen getätigt würden? Wie wäre wohl die Reaktion dieser Gemeinschaft?

– Die Muslime müssen wissen, dass keine europäische bzw. österreichische Partei auf ihrer Seite steht
und ihre Anliegen vertritt. All diese Parteien bewegen sich nur im Rahmen ihrer Interessen, der
einzige Unterschied dieser Parteien ist nur die Menge des Hasses den sie gegenüber dem Islam und
den Muslimen zeigen. In diesen Wahlen haben die Muslime nichts verloren, und die Muslime müssen wachsam gegenüber dem sein, was gegen sie hinter verschlossenen Türen beschlossen wird. Uns dürfen die schönen Slogans und die großen Namen nicht beeindrucken, auch wenn in diesen Parteien Leute zu finden sind, die die gleichen Namen wie wir haben, unddie selbe Sprache sprechen…

– Es ist auch die Pflicht aller Muslimen zu wissen, das die Teilnahme an diesen Wahlen islamisch gesehen verboten ist, ganz gleich welche Partei man wählt. Es ist keinem Muslim erlaubt, egal aus welchem Grund, sich an diesen Wahlen zu beteiligen, denn diese Parlamente, in denen die Gesetze erlassen und abgestimmt werden, widersprechen ganz klar und deutlich den islamischen Gesetzen, und jeder der sich an diesen Wahlen beteiligt, ist ebenfalls an diesen Gesetzen beteiligt.

– Wir sind uns ganz sicher und wissen schon im Voraus, dass wir von den „Vertretern der Muslime“ in Österreich diesbezüglich angegriffen werden, doch das macht uns, so Allah es will, nichts aus. Wir haben geschworen die Wahrheit zu sagen, und niemand anderes als Allah zu fürchten. Ganz gleich was uns erwartet, wir sind mit Allahs Schicksal zufrieden. Außerdem versprechen wir allen, demnächst Texte und Bücher auf unserer Homepage zu veröffentlichen, die das islamische Urteil bezüglich der Teilnahme an den Wahlen detailliert erklären, inschaAllah.

Aller Lob gebührt Allah
Die Islamische Jugend Österreich (IJÖ)
Wien, 03. 09. 2006
www.ijoe.at

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