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Präsentation des Buches „Der Milosevic-Prozess“

3. Oktober 2006

19. Oktober 2006, WienDer „Promedia Verlag“ lädt zur Präsentation des Buches „Der Milosevic-Prozess“
von Germinal Civikov.

Das Buch:

Germinal Civikov
DER
MILOSEVIC-PROZESS
Bericht eines Beobachters
ISBN 3-85371-264-9, br., 216
Seiten, 13,90 Euro, 24,70sFr.

Wann?
Donnerstag, 19. Oktober 2006, 20
Uhr


Wo?
Neues Institutsgebäude der Universität Wien (NIG),
HörsaalII

Universitätsstraße 7, 1010 Wien

Was?
Es
diskutieren:

Germinal Civikov (Autor),
Heinz Vana (Rechtsanwalt)
Dario
Brentin (Moderation)

Zum Buch:

Am 11. März 2006 wurde Slobodan
Milosevic tot in seiner Zellein Den Haag aufgefunden. Damit fand der so genannte
„Prozess des Jahrhunderts“gegen den Präsidenten des dritten und letzten
Jugoslawien ein jähes,unerwartetes Ende. Der 1995 vom UNO-Sicherheitsrat ins
Leben gerufene InternationaleStrafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien
(ICTY) hatte am 27.Mai 1999, mitten im Bombenkrieg der NATO gegen Belgrad,
Anklage gegen dendamaligen jugoslawischen Präsidenten wegen Kriegsverbrechen in
derProvinz Kosovo erhoben. Im Oktober und November 2001 erweiterte das
Tribunaldie Anklageschrift auf Kriegsverbrechen und Vertreibungen in Kroatien
1991-1992sowie auf Völkermord in Bosnien 1992-1995. Im Februar 2002 wurdendie
drei Anklagen zu einem Gesamtprozess gebündelt. Nach 300 Zeugender Anklage lief
seit September 2005 die Beweisführung der Verteidigung.

In der Essenz der
Anklage warf der Strafgerichtshof Milosevic vor, einekriminelle Vereinigung
(Joint Criminal Enterprise) angeführt zu haben,die auf den Trümmern des
zerfallenen Jugoslawien ein Groß-Serbienerrichten wollte. Als Mittel zu diesem
Zweck hätten Milosevic undseine Vereinigung die Kriege in Kroatien, Bosnien und
im Kosovo entfacht,systematische ethnische Säuberungen durchgeführt und
verschiedeneKriegsverbrechen verübt, darunter auch einen Völkermord in
Bosnien.In seiner Verteidigung klagte Milosevic seinerseits die
führendenwestlichen Staaten an, politisch und militärisch die
separatistischenKräfte unterstützt und auf diese Weise den blutigen Zerfall
Jugoslawiensvorangetrieben zu haben.

Germinal Civikov, während des
Prozesses von Beginn an als Journalistanwesend, berichtet in diesem Buch vom
Verlauf und Wesen des Verfahrens,wie er es beobachtet hat. Die Beweisführung der
Anklage erfuhr einkomplettes Fiasko, das Verfahren erwies sich als politischer
Schauprozess,in dem Richter und Ankläger in ihren Rollen oft nicht zu
unterscheidenwaren, während die so genannte „Wahrheitsfindung“ zu einer Farce
geriet,deren Drehbuch politischen Vorgaben folgte. Alles in allem war es ein
dereuropäischen Rechtsstaatlichkeit und der strafrechtlichen Kultur
wesensfremderProzess, den schon aus diesem Grund die Öffentlichkeit nie
hättezulassen dürfen.

Zum Autor:
Germinal Civikov ist 1945 in der
bulgarischen Donaustadt Russe geborenund lebt sein 1975 in den Niederlanden. Er
hat in Sofia und Leiden Germanistikund Slavistik studiert und war bis 2004
Redakteur bei der Südosteuropa-Redaktionder „Deutschen Welle“. Seine kritischen
Beobachtungen zum Milosevic -Prozessveröffentlicht der Autor seit 2002 in
zahlreichen Artikeln fürniederländische, deutsche und bulgarische Zeitungen.
2004 war er amdreiteiligen Dokumentarfilm „Der Fall Milosevic“ beteiligt, den
der RegisseurJos de Putter für das niederländische Fernsehen gedreht hat undder
dort mehrmals zu sehen war.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Mit
freundlichen Grüßen

Hannes Hofbauer / Promedia Verlag

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