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Internationale Gäste am antiimperialistischen Sommerseminar

8. August 2007

Vertreter der Volksbewegung von Oaxaca (Mexiko) und der Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuelas berichten vom Kampf für einen neuen Sozialismus.

Auf einem vom 16. bis 19. August stattfindenden Sommer-Treffen im slowenischen Teil Kärntens werden sich Antiimperialisten aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Ungarn mit Fragestellungen zur gesellschaftlichen Perspektive und den Alternativen im Kampf gegen den Imperialismus auseinandersetzen.

Prominente Gastredner
Als ausländische Gäste werden am diesjährigen Antiimperialistischen Sommerseminar Gäste aus Oaxaca/Mexiko sowie Vertreter der Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuela in Österreich teilnehmen.

Jaquelina Là³pez Almazán und Samuel Hernández Morales aus Oaxaca sind Mitglieder der CODEP (Verteidigungskomitee der Rechte des Volkes) und Mitbegründer der APPO (Volksvereinigung von Oaxaca), die im November 2006 einen Aufstand gegen den Gouverneur dieser mexikanischen Provinz, Ulises Ruiz Ortà­z, geführt hat. In dieser Zeit sprach man von der “Kommune von Oaxaca”. Die CODEP entstand 1993 in den indigenen und ländlichen Gemeinden von Oaxaca. Ihre Ursprünge gehen bis in die späten 70er Jahre zurück. Heute ist die Organisation Teil der nationalen Koordination ONPP (Nationale Organisation der Volksmacht), die im Jahr 2000 aus dem Zusammenschluss von verschiedenen Gruppierungen der Bundesstaaten Chiapas, Morelos, Estado de Mà©xico und Michoacán entstand. Die CODEP gehört zu den Mitbegründern der APPO. Viele ihrer Mitglieder sind aufgrund der Ereignisse im Herbst 2006 in Oaxaca der Verfolgung ausgesetzt, wurden verhaftet und immer wieder kommt es zu Mordanschlägen gegen ihre Aktivisten. Im Rahmen des Seminars werden die beiden Gäste von den Ereignissen in Oaxaca und über der aktuellen Lage in dem mexikanischen Bundesstaat berichten, aber auch zu den Zielen der mexikanischen revolutionären Linken und ihren Konzeptionen der Volksmacht sprechen.

Veronica Calcinari wird als Vertreterin der Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuela in Österreich die Konzeption und Erfahrungen ihres Landes im Übergang zum “Sozialismus des 21. Jahrhunderts” referieren. Dabei werden die vom venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez definierten “Fünf Motoren der Revolution” als Linie des sozialistischen Umbaus des Landes präsentiert und anhand konkreter Beispiele wie der kommunalen Räte, selbstverwalteter Betriebe und der Veränderungen in der administrativen Struktur des Landes erläutert. Insbesondere wird Veronica Calcinari auch auf den derzeit laufenden Prozess der Bildung der “Vereinigten Sozialistischen Partei Venezuelas” eingehen.


Theoretische Beiträge zu Problemen der Sozialismuskonzeption

Gernot Bodner, Stefan Hinsch, Sebastian Baryli (Österreich) und Witold Fischer (Deutschland) werden in Form von Impulsreferaten Thesen zu den ökonomischen und politischen Problemen bisheriger Versuche der Umsetzung sozialistischer Ziele in nach-revolutionären Gesellschaften präsentieren. In den Diskussionsgrundlagen des Seminars heißt es dazu: “Der Marxismus begann mit der Pariser Kommune und den folgenden Revolutionen des 20. Jahrhunderts eine Theorie und ein Modell des Übergangs, unter dem ständigen Druck der Umstände und Verteidigungskämpfe gegen die alten Mächte, zu formulieren. Tatsächlich blieb es zumeist, nach einer kurzen utopischen Periode, wo alle Probleme des Übergangs bereits durch die Revolution gelöst schienen, bei einer Legitimation der aufgezwungenen Realpolitik. Die ursprünglichen Ziele entfernten sich als politischer Leitfaden und wurden immer mehr zur bloßen Bekenntnis zu einer religiösen Utopie. Nach den Erfahrungen und dem Scheitern der sozialistischen Versuche des 20. Jahrhunderts ist eine aktuelle Übergangstheorie das Zentralproblem des Marxismus. Das sozialistische Ziel kann nur dann gesellschaftlich rehabilitiert und von einer Ideologie zu einer politischen Alternative werden, wenn die Erreichbarkeit seiner wesentlichen sozioökonomischen und politischen Paradigmen glaubhaft formuliert wird.”

Umfassendes Freizeitprogramm in den Karawanken

Das Seminar wird in der Nähe des Ortes St. Johann im Kärntner Rosenthal stattfinden. Neben dem politischen Programm stehen zahlreiche Freizeit-Aktivitäten wie Wanderungen, Schwimmen, Grillen bis hin zur Präsentation interessanter Dokumentarfilme auf dem Programm.
Nähere Informationen zu Programm, Anmeldung, Unterbringung sowie Wandermöglichkeiten unter: Sommerseminar
e-mail: aik@antiimperialista.org
Tel. +43 699 19206395.

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