Wien, 15. Oktober 2007
Liza Largoza Maza von der philippinischen Frauenpartei GABRIELA kommt am 15. Oktober nach Wien
Montag, 15. Oktober 2007, 17-21 Uhr
Amerlinghaus, 1070 Stiftg. 8
Fleißig, hartnäckig, wagemutig und prinzipienfest – das sind die Worte, mit denen die Aktivistin, Parlamentarierin und Internationalistin Liza Largoza Maza aus den Philippinen am besten beschrieben wird.
Seit ihren Tagen als Studentenführerin an der Universität der Philippinen setzt sich Liza mit viel Aktivismus und vollem Herzen für die Bevölkerung und insbesondere für die Stadtarmut und die Arbeiter/innen ein. Dabei zögert sie nie, die Probleme der an den Rand gedrängten bei Kundgebungen, Mahnwachen und im Parlamentssaal in den Vordergrund zu stellen.
Seit 20 Jahren ist sie Mitglied in der nationalen Frauenvereinigung GABRIELA und zeigt so ihre Hingabe und ihren Einsatz für die Verbesserung der Lage der Frauen, insbesondere der Arbeiterinnen, Bäuerinnen und städtischen Frauen.
Liza war in der vergangenen (13.) Legislaturperiode Abgeordnete für die Gabriela-Frauenpartei, bei den Wahlen im Sommer 2007 war sie Spitzenkandidatin und ihre Wahlliste Gabriela erreichte 2 Mandate. In der 12. Legislatur…periode war sie die einzige weibliche Abgeordnete der Wahlliste „Bayan Muna“. Als weibliche Abgeordnete war sie eine der wichtigsten Verfasser/innen und Unterstützer/innen des Gesetzes gegen Menschenhandel 2003 und Mitverfasserin des Gesetzes gegen Gewalt gegen Frauen und Kinder 2004.
In der vergangen (13.) Legislaturperiode brachte sie insgesamt 50 Resolutionen und 25 Gesetzesanträge zu unterschiedlichen Problemen und Fragen der Frauen, Kinder, Student/innen und philippinischen Auslandsarbeiter/innen ein. Um die Lage der Frauen zu verbessern, brachte sie einen Antrag ein, der auf den Philippinen die Möglichkeit der Scheidung für Frauen einführt, die von Gewalt und Missbrauch in der Ehe betroffen sind. Sie brachte auch einen Antrag ein, der Frauen und Männern, die der ehelichen Untreue beschuldigt werden, eine faire Behandlung vor dem Gesetz sichern soll. Um eine konkrete Hilfe und die Erhöhung der finanziellen Unterstützung für Einzeleltern und ihre Kinder zu erreichen, brachte sie einen Antrag zur Novellierung des Gesetzes über Einzeleltern ein und einen Antrag zur Gewährung finanzieller Hilfe für unverheiratete schwangere Frauen im Staatsdienst.
Eines ihrer wichtigsten Anliegen ist die Wohlfahrt für Frauen und Kinder in gewalttätigen Situationen. Dazu verfasste sie einen Gesetzesantrag zur Förderung der gerichtlichen Reintegration von Kindern, die mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Im Jahr 2006 wurde das Republik-Gesetz 9344 bzw. Gesetz über Jugendgerichtsbarkeit und Wohlfahrt verabschiedet, bei dem Liza eine der Hauptverfasser/innen war. Sie brachte auch einen Antrag über den Schutz der Opfer von Prostitution ein.
Sie hielt sich nie zurück, wenn es um Probleme von Gewalt gegen Frauen ging und brachte mehrere Resolutionen ein, um eine Untersuchung der Vergewaltigung von Nicole durch einen Soldaten der USA zu erreichen, der an den gemeinsamen Militärübungen der Republik Philippinen und der USA nach dem Streitkräfte-Besuchs-Abkommen teilnahm. Dabei ging es auch um die Untersuchung der Verletzung der philippinischen Souveränität und Verfassung, als der verurteilte Vergewaltiger, Korporal Daniel Smith, den USA übergeben wurde und um eine Außerkraftsetzung des Streitkräfte-Besuchs-Abkommen. Sie leitete auch eine Untersuchung über die Gewalt gegen philippinische Auslands…arbeiterinnen ein und über die illegale Einhebung von Gebühren von ihnen.
Zur Unterstützung von Arbeiterinnen leitete sie Untersuchungen über die Praxis der Kontraktarbeit und ihre Auswirkung auf Frauen ein und war mitverantwortlich für die Gesetzgebung über die Lohnerhöhung um P 125,- und die allgemeine Erhöhung von P 3.000,- für Staatsangestellte. Sie ist auch die Hauptverfasserin eines Gesetzesantrags zur rechtlichen Absicherung der Dienstzeit von Arbeiter/innen.
Auch die Rechte und die Wohlfahrt von Student/innen gehören zu ihren wichtigsten Anliegen. Sie hat mehrere Resolutionen eingebracht, um die Erhöhung der Studiengebühren, die Verletzung der akademischen Freiheiten und ihr Recht auf Organisierung zu untersuchen.
Liza stellt sicher, dass ihr „Fonds zur Unterstützung vorrangiger Entwicklung“ solchen Projekten zugute kommt, die die Armen z.B. mit medizinischer Hilfe, Schulgebäuden, Klassenzimmern, Stipendien, Wasserversorgung, Mehrzweck…gebäuden, Straßen und Brücken unterstützen.
Nie schweigt sie, wenn es um nationale Probleme geht und wendet sich gegen das Festhalten der philippinischen Regierung an der Globalisierung, weil das nur schädliche Auswirkungen auf die philippinische Landwirtschaft und die armen Bäuer/innen hat. Sie stimmte gegen das Nationalbudget, das weitgehend dazu dient, den Schuldendienst und die Militärausgaben zu finanzieren. Liza unterstützte das Amtenthebungsverfahren gegen Präsidentin Arroyo, die beschuldigt wurde, gelogen, gestohlen und durch Betrug ihren Weg in die Präsidentschaftskanzlei geebnet zu haben. Sie erhob innerhalb und außerhalb des Parlaments ihre Stimme gegen Versuche, die Verfassung zu ändern. Sie wendet sich seit langem vehement gegen die Anti-Terror-Maßnahmen, weil sie glaubt, dass das nur zu weiteren Menschenrechts…verletzungen führen wird.
Weil sie sich immer vehement gegen diese Sachen einsetzte, erntete sie den Zorn der Arroyo-Regierung und wurde nach der Erklärung des Ausnahmezustands durch Frau Arroyo letztes Jahr mit illegaler Festnahme bedroht. Sie ist eine der so genannte „6 Batasan“. Sie verbrachte zusammen mit 4 anderen Abgeordneten von Bayan Muna und Anak Pawis praktisch 71 Tage in ihren Parlamentsbüros und nutzte den Schutz des Repräsentantenhauses vor Verhaftung.
Als Akademikerin mit dem Diplom in Wirtschaftswissenschaften der Universität der Philippinen arbeitet sie als Vorstandsdirektorin der „Vereinigung zum Schutz der nationalen Wirtschaft“ (NEPA) und hat auch am St.-Scholastica-College in Manila Wirtschaftsfächer unterrichtet.
Liza ist eine bekannte Persönlichkeit in der internationalen Frauenbewegung. Sie gab zusammen mit anderen den Anstoß zur „Purple Rose Campaign Against Trafficking in Women“ (Rote-Rosen-Kampagne gegen Frauenhandel) und ist Mitglied in verschiedenen internationalen Frauenorganisationen.
Sie ist eine liebenswerte Mutter von zwei Söhnen und Liza versichert, dass beide Kinder mit Respekt und Einsicht in die Werte der Frau aufwachsen.
organisiert von:
Migrante Europe-Austria
elmocarreon@gmail.com