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Weihnachten in Gaza

18. Dezember 2007

Brechen wir das Embargo – Gaza muss leben!

Seit rund einem Jahr ist Gaza aufgrund des von der israelischen Regierung auferlegten Embargos praktisch zu einem Gefangenenlager geworden. Eineinhalb Millionen Menschen überleben, mehr als sie leben, unter großen materiellen Entbehrungen. Wir stehen vor einer humanitären Katastrophe.

Das israelische Regime ging davon aus, auch Dank der bedingungslosen Unterstützung durch die USA und die EU, dass es ihm gelingen würde die Bevölkerung von Gaza durch Aushungerung zum Aufgeben zu bringen, dass diese in der Folge nicht nur die für die palästinensische Seite inakzeptable Roadmap akzeptieren, sondern vielmehr die Macht wieder an jenen Mann zurückgeben würde, der sie durch reguläre und demokratische Wahlen ein Jahr zuvor verloren hatte: Abu Mazen.

Doch Gaza hat bis heute nicht aufgegeben. Gaza lebt und leistet Widerstand.

Für das israelische Regime erschien es daher notwendig, die kollektive Bestrafung noch grausamer zu gestalten. Während Panzer, Kampfflugzeuge und Bomben die Grenzen problemlos überschreiten, ist das sowohl Menschen als auch Gütern untersagt. In Gaza fehlt es an Medikamenten, Lebensmitteln, Wasser und Strom.

Von Jänner 2007 bis heute hat die israelische Armee zahlreiche militärische Aktionen in Gaza durchgeführt und auch das Westjordanland nicht davon verschont. Laut israelischen Quellen wurden seit Jänner 457 Palästinenser getötet, unter ihnen fast hundert Kinder. Die große Mehrheit Zivilisten. In den vergangenen Tagen ist die Belagerung Gazas noch härter geworden. Die militärischen Angriffe werden zahlreicher, ebenso die getöteten Palästinenser.

Lassen wir das palästinensische Volk in dieser dramatischen Situation nicht allein!

Eine Delegation wird in den kommenden Tagen nach Gaza reisen, um seinen Bewohnerinnen und Bewohnern die Solidarität jener Europäerinnen und Europäer zu überbringen, die der Bevölkerung von Gaza trotz Mediendiktatur das grundlegende Recht auf Leben und Selbstbestimmung nicht aberkennen. Diese Delegation, die sich vor allem aus italienischen Mitgliedern der Kampagne „Gaza muss leben“ zusammensetzt, fordert ein Ende des Embargos und der israelischen Belagerung sowie der Komplizenschaft der internationalen Gemeinschaft bei diesem Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Die Delegation hat humanitären Charakter. Sie setzt es sich zum Ziel, die Situation vor Ort zu untersuchen und darauf aufbauend festzulegen, mit welchen Mitteln die Bevölkerung von Gaza am besten in ihrem Überlebenskampf und Widerstand unterstützt werden kann. Die Delegation wird in Gaza mit humanitären und zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie mit der gewählten Vertretung zusammentreffen.

In diesem Sinne wird die Delegation bewusst das internationale Embargo durchbrechen um mit diesem symbolischen Akt die Öffentlichkeit in Europa wachzurütteln.

Am 12. Jänner 2008 werden Vertreter der Delegation von ihren Eindrücken aus Gaza berichten.

http://www.gazavive.com/

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