Rund 700 Menschen demonstrierten gegen das Embargo
Nach den provokativen Angriffen der FPÖ auf den Islam vor rund zwei Wochen hatten sich die Vertreter der islamischen Gemeinden Zurückhaltung auferlegt und von Protestaktionen Abstand genommen.
Die Demonstration vom 26.1., die auf einen internationalen Aktionstag gegen das Embargo gegen Gaza fiel, wurde kurzfristig aufgrund der extremen Notlage des Ghettos von Gaza angesichts der israelischen Abschnürung angesetzt. Klar war aber auch, dass es gleichzeitig, wenn auch unausgesprochen, um die Verteidigung muslimischer Rechte in Österreich ging. Denn bisher hatte sich die offizielle Islamische Glaubensgemeinschaft bei den Nahen Osten betreffenden politischen Fragen immer herausgehalten.
Die Demonstration kann durchaus als Erfolg gewertet werden. Es beteiligten sich nicht nur sehr viele junge Menschen zweiter Generation daran, sondern sie war insgesamt politischer als frühere Aktivitäten, die von diesem Milieu ihren Ausgang genommen hatten. Diskriminierung erzeugt eben nicht nur Einschüchterung, sondern auch Gegendruck.
Dass vom Podium aus über die rein humanitäre Linie kaum hinausgegangen wurde, ist schade, trägt doch die österreichische Politik das Embargo voll und ganz mit. Aber auch hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Antiimperialistische Koordination (26.1.2008)