Anwälte, Angehörige und Menschenrechtler diskutieren, worüber die Medien schweigen
Freitag, 22. Februar 2008, 18h45
Ort: Österreich-Arabische Kulturzentrum OKAZ, 4., Gußhausstr. 14/3
Anfang März beginnt der Prozess gegen Mohamed Mahmoud and Mona Ahmed Salem, die beschuldigt werden, Mitglieder von al Qaida zu sein. Die Vorwürfe könnten schwerwiegender nicht sein: die Verdächtigen hätten Anschläge in Österreich geplant. Die Beweisführung bleibt indes dürftig. Umso befremdlicher ist, dass der Richter den Ausschluss der Öffentlichkeit erwägt.
Erstmals kommen Gesetze zur Anwendung, die nach 9/11 verabschiedet wurden und mit dem Begriff Terror sehr großzügig umgehen. Dient diese Gesetzgebung noch dem Schutz der Bürger oder gefährdet sie die Meinungsfreiheit?
Die Polizei hat bei den Ermittlungen erstmals einen Trojaner eingesetzt – im rechtsfreien Raum. Die Regierung hat ihr nach vollbrachter Tat im Parlament die nachträgliche Absolution erteilt. Sie schob dann gleich noch ein Polizeibefugnisgesetz nach, das Überwachungsmaßnahmen ohne richterliche Genehmigung erlaubt. Selbst der Präsident des Verfassungsgerichtshofs Karl Korinek zog den Vergleich mit dem Stasi-System.
Die Diktion des Staatsanwalts entspricht jener der US-Homeland-Security. Alles was sich gegen US- und westliche Interessen richtet, ist Terror. Die Unterscheidung zwischen Widerstand gegen fremde Besatzung und Gewalt gegen Zivilisten wird unterschlagen.
Alles möglich dank der antiislamischen Terrorhysterie?
Diskussionsleitung: Dr. Hannes Hofbauer, Publizist
Veranstalter: Antiimperialistische Koordination (AIK)