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10 Jahre nach dem „Friedensabkommen“ in Irland

14. September 2008

Die Situation in Irland und seine Bedeutung für den antiimperialistischen Kampf; Diskussionsveranstaltung, Wien, 23. Oktober 2008

Vor 10 Jahren wurde in Irland das Karfreitagabkommen unterzeichnet. Es sollte durch Verwaltungsteilung zwischen nationalistischer und loyalistischer Seite und dem faktischen Verzicht auf Vereinigung Irlands die 1969 begonnen „Troubles“ beenden. Von der britischen und südirischen Regierung wurde es als größter Erfolg gefeiert. Doch immer mehr Menschen wenden sich in den letzten Jahren enttäuscht von den unterzeichnenden Parteien ab.

Das Karfreitagsabkommen führte zur Institutionalisierung der Spaltung und Selbstaufgabe der Provisional IRA. Existierten 1998 noch neuen Mauern zwischen nationalistischen und loyalistischen Gebieten in Belfast, sind es heute über 40. Nur 2% der Kinder gehen in gemischte Schulen.

Auch international hat das Karfreitagsabkommen Auswirkungen. Der ehemalige P-IRA-Führer Martin McGuiness fährt heute im Auftrag der USA in den Irak, um für das System des Karfreitagsabkommens, der institutionalisierten Segregation unter Besatzung und fremder, nicht-legitimer Regierung zu werben. Der Baskenführer Otegi wird von der spanischen Regierung nach Irland geschickt, damit er vom „irischen Beispiel“ lernt.

Was bedeutet das Karfreitagsabkommen für den weltweiten Antiimperialismus? Sind der parlamentarische Weg und die Kollaboration ein adäquater Ersatz für den Freiheitskampf der Völker? Und welcher Weg führt zu einem endgültigen Frieden, einer nationalen und sozialen Lösung? Darüber spricht Des Dalton, Vizepräsident von Republican Sinn Fà©in.

Republican Sinn Fà©in ist die älteste Partei Irlands. 1905 in Dublin gegründet ist sie heute in allen 32 Counties Irlands organisiert. Sie kennt die Spaltung von 1921 nicht an und kämpft für eine föderale, demokratisch-sozialistische Republik Irland aus allen 32 Counties.

Moderation: Stefan Kraft, freier Publizist

Do., 23. Oktober 2008

19h, OKAZ – Österreichisch-Arabisches Kulturzentrum

Gusshausstrasse 14/3, 1040 Wien

Eine Veranstaltung von:

Antiimperialistischer Koordination, www.antiimperialista.org

Republican Sinn Fà©in, www.irish-solidarity.at.tf, www.rsf.ie

Des Dalton ist seit 2003 Vizepräsident von Republican Sinn Fà©in. Er stammt aus Athy, Co. Kildare und trat der Republikanischen Bewegung 1989 im Alter von 17 Jahren bei. Zwei Jahre später wurde er als junger Aktivist Mitglied des Ard Comhairle (Nationale Leitung) von Republican Sinn Fà©in. 2004 trat er als Kandidat von RSF zu den lokalen Wahlen an und verpasste knapp einen Sitz im Stadtrat von Athy. Auch bei den Wahlen 2009 wird er kandidieren.

Er ist Vorsitzender der Comhairle Laighean (Leinster Leitung) und in der Redaktion der irisch-republikanischen Monatszeitung Saoirse.

Als Aktivist der Gewerkschaftsbewegung ist er Mitglied der größten Gewerkschaft Irlands SIPTU (Services Industrial and Technical Union) und Obmann des lokalen SIPTU-Komitees.

Des Dalton repräsentierte Republican Sinn Fà©in bei internationalen Konferenzen der CONSEU (Konferenz der staatenlosen Nationen Europas) in Barcelona und Sardinien. Als Gast der Irland-Informationsgruppe besuchte er Schweden. 2005 war er während des französischen EU-Referendums in der Bretagne. Dort unterstützte er die bretonische Unabhängigkeitsbewegung EMGANN in ihrer Nein-Kampagne.

Als Vorsitzender der nationalen Wahlleitung von RSF war er verantwortlich für die Organisierung der erfolgreichen Nein-Kampagne im Lissabon-Referendum dieses Frühjahr.

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