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Kapitalismus kaputt?

13. Oktober 2008

Debatte über die Finanzkrise, ihre Folgen und die Antwort der antikapitalistischen Opposition, 14. Oktober 2008, 19 Uhr, Wien

Dienstag, 14.10.2008
Beginn: 19.00
Gusshausstraße 14/3
1040 Wien

100 Milliarden Kreditgarantien (etwa 40 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung oder 400 Jahre Studiengebühren) hat die österreichische Regierung den Spekulanten in den Banken versprochen. 400 Milliarden will Deutschland bewegen, die USA füttern die Banken mit 700 Milliarden Dollar (in diesem Fall keine Garantien, sondern echte Geschenke). Es ist nicht davon auszugehen, dass das gesamte Geld wirklich weg ist, aber die Größe der Hilfspakete lässt auf nackte Panik schießen. Nach den Banken wird es den Rest der Wirtschaft erwischen: eine schwere Rezession ist sicher, vielleicht kommt´s auch noch dicker. Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich in einem atemberaubenden Tempo zugespitzt und ein politisch-ökonomisches Erdbeben verursacht.

Schon jetzt kann man feststellen: Das neoliberale Kapitalismusmodell ist kaputt. Eine Depression wie in den 30er Jahren nicht mehr ausgeschlossen. Die Alleinherrschaft der USA steht unter Druck und mit ihr wankt die Globalisierung. Die politischen Schockwirkungen sind offensichtlich, denn es ist kaum vorstellbar, dass sich die USA ihr Imperium friedlich aus der Hand nehmen lassen, nachdem sie den endlosen Krieg schon in den letzten Jahren entdeckt haben. Kann sein, dass wir die Welt in 2 Jahren nicht mehr wieder erkennen.
Kann auch sein, dass alles noch einmal unter Kontrolle gebracht wird, aber die Verwerfungen sind in jedem Fall gewaltig.

Uns reicht es in jedem Fall. Seit 20 Jahren wächst zwar die Wirtschaft, aber die breite Masse hat nichts mehr davon. Seit 20 Jahren wird versprochen, dass das die notwendige Bedingung für künftig steigenden Wohlstand ist. Die Lohnsenkung ist notwendig, damit es dem Pensionsfonds an der Börse gut geht. Jetzt ist der Pensionsfonds mitsamt der Börse im Eimer, in den USA werden die Menschen schon aus ihren Häusern geworfen – und aus dem künftigen Wohlstand wird möglicherweise Depression und Krieg. In den letzten Monaten ist auch in Österreich klar geworden: eine Wirtschaft die einzig auf der Maximierung des Profits beruht taugt noch dazu einige wenige reich zu machen, allgemeine Entwicklung ist nicht mehr zu bekommen. Es wird höchste Zeit, sich nach echten Alternativen umzusehen – und dazu laden wir ein.

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