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Willkür und Unwahrheiten

1. Dezember 2008

Karl Pfeifer in seinem Element

Karl Pfeifer lässt bei seinen Versuchen, antiimperialistische und antizionistische Organisationen zu vernadern, wahrlich nichts unversucht. In seiner jüngsten Bemühung („Prominenter Rechtsextremist lobt AIK“, siehe http://www.juedische.at) erzählt er, die AIK würde eine Aufhebung des NS-Verbotsgesetzes befürworten. Einen Beleg für seine Behauptung legt Pfeifer allerdings nicht vor – was daran liegt, dass es keinen gibt. Wir haben niemals irgendwo die Aufhebung des Verbotsgesetzes gefordert.

Begeistert zitiert Pfeifer in seinem Artikel den ehemaligen NPD-Angehörigen Jürgen Schwab, der in einer Grazer Rechtsextremisten-Zeitschrift die willkürliche Behauptung aufgestellt hatte, die Einordnung des Holocaust in den kapitalistischen Kontext sei wohl als dessen indirekte Relativierung zu verstehen. Pfeifer unterstützt die Behauptungen des deutschen Rechtsextremen mit seiner ebenso willkürlichen Schlussfolgerung, mit der Einordnung des Holocaust in den kapitalistischen Kontext solle „die Aufmerksamkeit von der Tatsache abgewendet werden, dass dieser Massenmord von Deutschen und Österreichern und ihren Helfershelfern durchgeführt wurde“.

Tatsächlich waren der europäische Antisemitismus und der schließlich daraus resultierende Holocaust sehr wohl im Interesse der kapitalistischen Eliten, ansonsten hätten sie niemals derartige Ausmaße erreichen können. Regelmäßige Pogrome, ganz zu schweigen von Genoziden, können nicht gegen den Willen derer stattfinden, die die wirtschaftliche und politische Macht haben. Wer das verschweigt, entbindet die Eliten von ihrer Hauptverantwortung für den Völkermord. Eine Relativierung im Sinne einer unseriösen und unvollständigen Analyse des Holocaust findet wohl gerade dann statt, wenn man diese Tatsache außer Acht lässt. Darüber hinaus dürfte das auch der Umsetzung der Losung „Wehret den Anfängen“ kaum dienlich sein.

AIK, 24.11.2008

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