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„Roter Ayatollah“ von irakischer Regierung unter Druck gesetzt

9. Dezember 2008

Repressionswelle vor SOFA-Abstimmung

Ayatollah Ahmed Hassani al Baghdadi gilt als einer der prominentesten Gegner der US-Besatzung und der von ihr geschaffenen Regierung im Bereich des schiitischen Klerus. Er zeigt auch keine Berührungsängste zur Linken und arbeitete immer wieder mit der internationalen antiimperialistischen Bewegung zusammen. Trotz seiner scharfen Kritik gilt er als Ayatollah fast als untastbar.

Dennoch wurde er in den letzten Jahren immer wieder von Seiten der Besatzung, aber auch der Regierungskräfte und der sie unterstützenden schiitischen Geistlichkeit unter Druck gesetzt. Nach eigenen Aussagen musste Baghdadi mit einem Fuß in den Untergrund abtauchen. Dennoch weigerte er sich die heilige Stadt Nadschaf zu verlassen.

So drangen laut seinem Sprecher Abu Hasan al Musaui am 24. Oktober 2008 US-Soldaten in seine Resistenz ein, wobei sein ältester Sohn sowie zwei seiner Gäste verhaftet wurden

Er selbst kommentierte die Ereignisse gegenüber einer irakischen Nachrichtenagentur so: „Es ist wegen unserer nationalen und islamischen Haltung, die in Opposition und Widerstand gegen die Besatzung und ihre Anhänger in der Grünen Zone steht, sowie unserer Ablehnung des politischen Prozesses.“

Ähnlich erging es einem anderen dissidenten schiitischen Ayatollah, dessen Anhänger schon 2006 bei Nadschaf zu Hunderten getötet wurden, nämlich Ayatollah Mahmoud Hassani al Sarkhi. Truppen der Regierung verhafteten ihn und drangen in die Häuser seiner Anhänger ein, um sie vor der Abstimmung über das US-irakische Truppenstationierungsabkommen einzuschüchtern.

Die sehr einflussreiche sunnitische Vereinigung Islamischer Gelehrter erklärte ihre Solidarität mit den Verhafteten und forderte die Regierung zu ihrer sofortigen Freilassung auf (siehe iraq-amsi.org, Erklärung Nr. 592, 25.11.2008).

Kais Zwayed und Wilhelm Langthaler

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