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Mission erfüllt

9. September 2009

Letzter Bericht von SUMUD, Ain el Hilweh, Libanon

 
 
 
Dies ist der dritte Bericht, verfasst an unserem letzten Abend im Flüchtlingslager; leider konnte er erst später gesendet werden aufgrund von Zeitmangel und den üblichen Problemen mit dem Strom.
 
 
Donnerstag, 3. September, 23 Uhr, Flüchtlingslager ‚Ein el-Hilweh

Heute ist unser letzter Abend hier, wir haben nur noch zwei Stunden im Lager, dann brechen wir Richtung Flughafen in Beirut auf um unsere Flieger zu erwischen die uns nach Budapest und von dort weiter nach Italien, Österreich, Deutschland und England bringen werden.

Die Eröffnungsfeier des Gebäudes hat gerade geendet, wir haben den ganzen Tag damit zugebracht sie zu organisieren und wir denken sie lief gut. Es gab eine Diashow, Musik, Dabka-Tänzer und ein „italienisches“ Buffet (das von drei unserer Freiwilligen vorbereitet wurde). Die kleine Feier besuchten Persönlichkeiten aus dem Lager und einige Journalisten.

Was ist in den letzten Tagen geschehen: Die Renovierungsarbeiten konnten abgeschlossen werden, sie brauchen noch hier und da einen letzten Schliff, aber wir können sagen, sie sind zu 95% fertig. Wir haben die Außenwände des Gebäudes repariert und weiß gestrichen, haben die Überdachung des Hofes fertiggestellt, die Türen in Stand gesetzt und rot gestrichen sowie ein Schild außen am Gebäude angebracht, auf dem steht „Sumud Jugendzentrum“ und die Namen der zwei Organisationen (Nashet und Sumud) und sich gut macht an der hergerichteten Wand.

Während unserer Arbeit bemerkten wir ein wachsendes Interesse an unserer Aktivität, einige Politiker aus dem PFLP Umfeld und auch einige Nachbarn kamen vorbei um zu sehen welche Fortschritte die Renovierung machte.

Ansonsten hatten wir Treffen mit Vertretern der meisten politischen Gruppen im Lager: ein besonderes mit der PFLP, der auch das Gebäude gehört welches von uns renoviert wurde, bei dem wir ihnen für ihre Gastfreundschaft und für die Möglichkeit unser Projekt umzusetzen dankten; weiters trafen wir Vertreter der Fatah, Hamas, Islamischer Dschihad und dem Koordinator der islamischen Parteien.

Wir machten außerdem einen Tagesausflug in den Süden, wo wir das Gefängnis el-Khian besuchten, 1988 von den israelischen Besatzern errichtet, zurückerobert von dem Widerstand im Jahr 2000 und in ein Museum umgewandelt, und dann schließlich 2006 von israelischen Flugzeugen bombardiert – um die Beweise ihrer Verbrechen zu zerstören, wie uns gesagt wurde. Tatsächlich sahen wir die Zellen in denen die Gefangenen unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt waren und Folterwerkzeuge die von den Israelis benutzt wurden. Wir besuchten auch die Ruinen der Beaufort Kreuzfahrerburg, die von den israelischen Soldaten während der Besatzung in Beschlag genommen worden war, und Schauplatz wichtiger Auseinandersetzungen zwischen Besetzern und dem Widerstand (v.a. des palästinensischen) war.
 
An unserem letzten Tag hatten wir ein kurzes formelles Treffen mit einem Vertreter des Bezirks Saida.

Leider erhielten wir trotz unserer wiederholten Bemühungen keine Erlaubnis das Nahr el Bared Lager zu besuchen.

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