25.09.2009, 17.00 Uhr
Infopoint
Königstraße/Averdunkplatz
Duisburg-Innenstadt
Angesichts der Tatsache, dass auf Anweisung der Bundeswehr zwei entführte Tanklaster bombardiert, und dabei etliche Afghanen getötet wurden, und angesichts der Tatsache, dass die Bundesregierung den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan noch ausweiten möchte, rufen wir zu einer Kundgebung gegen die Besatzung Afghanistans auf. Im Oktober 2001 begann der sogenannte "Krieg gegen den Terror" mit einem amerikanischen Luftangriff gegen Afghanistan. Im neunten Jahr des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges und ihrer willigen Unterstützer gibt es mehr Todesopfer unter Zivilisten("Kollateralschäden") als in den Reihen des militärischen Widerstandes. War am Anfang noch von einer "Demokratisierung" die Rede, so spricht selbst der neue US-Präsident Barak Obama von einem möglichen Scheitern — sprich einer Niederlage in Afghanistan. Warum also wird dieser Krieg weiter geführt und wahrscheinlich auch noch auf Pakistan ausgeweitet werden?
Jenseits aller Menschenrechtspropaganda ging es von Anfang an um die Kontrolle der Region. Die USA und ihre großen Konzerne wollten einen eigenen Zugang und eigene Transportwege für die Rohstoffe aus der Region rund um Afghanistan. Rußland und Iran sollen außen vor bleiben.
Und Deutschland? Neben der "uneingeschränkten Solidarität" ging und geht es vor allem darum, die Bundeswehr wieder als Macht im internationalen Kampf um Einflussgebiete aufzustellen. Denn nur so können sich deutsche Kapitalgruppen und Unternehmen den Zugriff auf Märkte und Rohstoffe sichern. In Afghanistan und anderswo ist man auf die Führung der USA/NATO angewiesen, um seinen Teil vom Kuchen zu erhalten. Da wird dann "Deutschlands Sicherheit am Hindukusch verteidigt"(ehemaliger Verteidigungsminister Struck, SPD) oder von der "Befreiung der Frauen" geredet, wenn nötig.
Heute allerdings ist davon nicht mehr viel zu hören. Jetzt werden von Obama Verhandlungen mit "gemäßigten" Taliban angekündigt, in der Hoffnung den Widerstand gegen die Besatzung zu spalten, und den Krieg durch immer mehr Soldaten zu intensivieren. Der Krieg darf aus westlicher Sicht nicht verloren werden, aber nicht weil sich womöglich antidemokratische Tendenzen durchsetzen könnten (Folter –und Unrechtsregierungen werden in aller Welt unterstützt, solange sie den westlichen Interessen dienen), sondern weil sonst wichtige Einflussgebiete verloren gingen.
Deshalb ist mit einer Umkehr in der Politik weder in den USA noch in Deutschland zu rechnen. Dieser Krieg wird erst dann beendet werden, wenn die Zahl der Opfer auf westlicher Seite nicht mehr zu vertreten ist und auch der Widerstand hier gegen die Besatzung die Bundesregierung zum Rückzug zwingt.
Bundeswehr raus aus Afghanistan!
Schließung aller US-Basen auf deutschem Boden!
Austritt aus der NATO!
Initiativ e.V.