Heute (25.7.2013) um 7.00 Uhr früh wurde das von der Anatolischen Föderation jährlich organisierte 11. Jugend- und Familiencamp in Kärnten Döbriach von rund 100 Polizisten umstellt. Menschen in Zelten wurden aus dem Schlaf gerissen, kleine Kinder erschreckt und zum Weinen gebracht. Auch ein Hubschrauber kreiste über das Camp. Die Polizei drang schnell ins Camp ein, ohne Durchsuchungsbefehl, und begann es von allen Seiten zu umstellen.
Vorwand für die Durchsuchung waren fremdenpolizeiliche Maßnahmen. Die Leute weigerten sich lange gegen diese Willkür und dagegen, ihre Daten herzuzeigen. Sie empörten sich über dieses Vorgehen und handelten in dem Bewusstsein, dass dies politischen Hintergrund hat.
Gerade deshalb, weil erst kürzlich deutsche Behörden in Österreich ihr Unwesen trieben und politische Menschen ohne Beweise festgenommen haben.
Auf Insistieren der Camp-Teilnehmer entfernten sich die Polizisten vom Campingplatz und warteten vor dem Eingangstor, bis die Organisatoren des Camps selber die Pässe von den Teilnehmern einsammelten und ihnen brachten. Endgültig verließen sie dann den Platz gegen 10:00 Uhr.
Die Menschen verhielten sich entsprechend dieser willürlichen Repressionsmaßnahme empört und diskutierten immer wieder mit der Polizei über ihr rechtswidriges Verhalten. Nachbarn des Camps und Dorfbewohner ließen sich nicht beeindrucken durch die filmreife Polizeiaktion und verschafften sich anschließend selbst ein Bild über dieses aufwendige Polizeispektakel, indem sie die Leute im Campf fragten, was passiert war.
Es wurde der Polizei auch vermittelt, dass man diesen Skandal öffentlich machen wird. Es ist eine illegale Maßnahme, die nicht wie behauptet mit dem Sager „übliche Kontrolle“ legitimiert werden kann.
Es ist ein rassistischer Übergriff auf politische Migranten, gegen eine Gesinnung. Die Polizei meint, dass sie Hinweise hätten, hier gäbe es illegale Menschen. Sie wollten nur friedlich kommen, die Ausweise einsammeln, sie prüfen und wieder abziehen. Es wurde ihnen erklärt, dass das mit friedlich nichts zu tun hat, wenn Hundert Polizisten und Hubschrauber Menschen während ihres Urlaubs ohne ersichtlichen Grund terrorisieren.
Von wem sie den Befehl für diese Datenschnüffelei haben wird sich vermutlich noch zeigen, aber fest steht, dass dies ein weiterer dunkler Fleck in der Geschichte der österreichischen Behörden ist, den man nicht unterschätzen sollte.
Anfragen bei der Fremdenpolizei und bei Justizstellen wären eine wichtige und notwendige Aktion, um weiteren Schikanen und Repressalien vorzubeugen.