Elia Toumeh ist griechisch-orthodoxer Bischof von Wadi Nasara (Tal der Christen) nord-westlich von Homs, der ehemaligen Hauptstadt der demokratischen Volksrevolte. Homs war aber auch der Ort, an dem der sich entfaltende Bürgerkrieg zuerst konfessionelle Züge annahm und es zu massiven Vertreibungen kam. Heute herrscht dort Friedhofsruhe und konfessionell-territoriale Teilung – ein Schicksal, das bei Fortsetzung des Krieges dem gesamten Land droht.
Aus Wadi al Nasara, einem ehemaligen verschlafenen Landstrich, der mit der Kreuzfahrerburg Krak des Chevaliers allerhöchstens ein paar Touristen anzog, wurde der wichtigste interne Fluchtort für Christen aus dem ganzen Land – aus ein paar Zehntausend sind eine Viertelmillion geworden und der Flüchtlingsstrom will nicht aufhören.
Toumeh hat sich von Anfang an für die demokratischen Forderungen eingesetzt, was angesichts der staatstragenden Rolle der größten und wichtigsten Kirche Syriens viel Mut erfordert und auch Widerstand hervorruft (siehe den Fall der zwei verschleppten Bischöfe). Er tritt nicht nur für den Dialog ein, sondern er ist selbst führend daran beteiligt, regional, national und global. Gemeinsam mit seinem muslimischen Gegenüber war er an zahlreichen lokalen Verhandlungen und Konfliktlösungen beteiligt – bis der Imam seinerseits flüchten musste.
Bischof Elia Toumeh ist designierter Teilnehmer einer syrischen Friedenskonferenz mit Personen des öffentlichen Lebens aller Seiten, die für eine politische Lösung eintreten.
Diese wird von der Initiative peaceinsyria.org organisiert und soll Ende des Jahres bei Wien stattfinden.
Andere Transkriptionen: ʾĪliyā Ṭuʿmah, Iliya Tomeh, Elias Toumi
Veranstalter: Östereichisch-Arabisches Kulturzentrum (http://www.Okaz.at), AAI (http://www.aai-wien.at/), Initiative PeaceInSyria (http://www.peaceinsyria.org/), Verein Arabischer Frauen (http://www.arab-austrian-women.org/de/index.html)