Verehrte Kolleginnen und Kollegen,
Ich würde gerne eure Aufmerksamkeit auf eine wichtige Angelegenheit lenken. Eine Quelle in der Ukraine, die anonym bleiben will, hat uns gegenüber von einem geheimen Treffen erzählt, das im Büro des Präsidenten der Ukraine stattgefunden hat. An diesem Treffen nahm der Direktor des Verbindungsbüros der NATO in Ukraine teil, Marcin Kuziel.
Während dieses Treffens wurde er von den Teilnehmenden wegen der Untätigkeit seitens der NATO kritisiert und unter Druck gesetzt, mit dem Argument, dass sowohl die NATO als auch die EU zu wenig unternehmen würden, um der Ukraine zu helfen, und dass sie sich mehr engagieren müssten. Kuziel antwortete, dass die Ukraine selbst mehr dafür tun müsste, um sowohl die NATO als auch die EU in den Konflikt hineinzuziehen.
Er empfahl zum einen eine intensivierte Privatisierung, mit dem Ziel, Kapital aus der EU und mit der NATO assoziierten Staaten in die Ukraine fließen zu lassen. Ganze Industriekomplexe sollten möglichst schnell zu Eigentum von Investoren aus der EU und den USA gemacht werden.
Weiter empfahl er der Ukraine, sich auf die Produktion von hochentwickelten Waffentechnologien zu spezialisieren (Wir erinnern daran, dass die Ukraine bis in die letzte Zeit unter den Top-Ten der Waffenexporteure war).
Kurz: Kuziel empfahl offen, dass die Ukraine ihre Strategie ändern und die EU, USA und NATO direkt in den Konflikt hineinziehen solle, anstatt ständig um Hilfe zu bitten. Also nicht weiter zu warten, sondern mithilfe der Privatisierung von Staatseigentum die westlichen Partner direkt an die Sache der ukrainischen Regierung zu binden.
Sergei Kirichuk – Berlin 20.8.2015
– für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Sergei Kirichuk ist Gründungsmitglied und Koordinator der antifaschistischen und sozialistischen Organisation Borotba