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„Solange es Abadi & Co gibt, wird es auch Bagdadi & Co geben“

Ein Exponent des irakischen Widerstands zum gegenwärtigen Angriff auf Mosul


15. November 2016
von Wilhelm Langthaler

Telefongespräch mit Awni al Kalemji, ehemalige Sprecher der „Irakischen Patriotischen Allianz“, geführt am 14.11.2016


Daesh wird sich in Mosul nicht halten können. Ich hoffe, dass sie abziehen. Denn sonst droht ein Szenario wie in Aleppo, bei dem die Stadt dem Erdboden gleichgemacht werden könnte.

Wenn allerdings Hashd al-Shaabi (Popular Mobilisation Units, schiitische Milizen) versuchen sollten in die Stadt einzudringen, dann wird es heftigen Widerstand geben. Denn Mosul ist nicht Falluja oder Ramadi. Dort haben sie verbrannte Erde hinterlassen und bis heute konnten bedeutende Teile der Bevölkerung nicht in ihre Heimat zurückkehren. Mosul ist aber um ein Vielfaches größer. Falls es dennoch dazu kommen sollte, könnte auch die Türkei militärisch eingreifen.

Daesh wird letztlich die territoriale Kontrolle verlieren. Aber man soll nicht glauben, dass sie damit besiegt sind. Diese Ideologie hat eine Basis im Irak. Solange das von der Besatzung in Bagdad installierte Regime bleibt, wird auch weiter eine Guerillabewegung existieren und Anschläge verübt werden. In gewisser Weise hängen beide mit einander zusammen, bringen sich gegenseitig hervor.

Solange es das proiranische Regime in Bagdad gibt, kann es für die irakische Nation keine Lösung geben. Wir müssen und werden die Revolution fortsetzen. Wir verfolgen noch immer das Projekt des Zusammenschlusses aller Kräfte des Widerstands, das uns bisher nicht richtig gelungen ist.

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