Hanin Zoabi hat am 8.5. in Graz vor ca. 40 Leuten im Kulturcafe Cuntra La Cultra einen eindrucksvollen Vortrag gehalten. Sie legte Wert darauf als Palästinenserin für alle PalästinenserInnen zu sprechen. In Israel werde von israelischen Arabern gesprochen, sich als PalästinenserIn zu bezeichnen, bedeute allein schon den Staat Israel in Frage zu stellen. Insgesamt sei die israelische Politik als faschistisch zu bezeichnen, in den letzten 10 Jahren hätten immer mehr Parlamentarier aus Siedlergemeinschaften immer mehr Gesetze verabschiedet, die Israel als „Jüdischen Staat“ einzementieren wollen. Letztes Beispiel das „Nationalstaatsgesetz“, auf welches Europa nur mit lahmer Kritik reagierte.
Die Lehre aus dem Holocaust sei, gegen Rassismus aufzutreten, gegen Apartheid. Was aber Parteien in Europa versuchen, ist sich reinzuwaschen von der Geschichte und der Schuld am Holocaust. Dafür reisen sie nach Israel und treffen Regierungsvertreter. Durch diese scheinbar vom Antisemitismus freigewaschen, lassen sich umso leichter faschistoide Agenden gegen Minderheiten in Europa durchsetzen. Frau Zoabi betonte, dass man offenen Auges sehen müsse in welche Richtung sich Israel bewege, und dass es für Europa dringend nötig sei, Werte wie Meinungsfreiheit zu verteidigen. Denn es gehe nicht an, dass zionistisch motivierte Pressure-Gruppen den BürgerInnen in Europa vorschreiben können, welche Meinungen in Europa erlaubt sind und welche nicht. Damit nahm sie Bezug auf die kurzfristige Absage der Uni Graz für die Veranstaltung am Wall-Zentrum und den Raumentzug durch den WuK-Vorstand in Wien.
Der Grazer KPÖ-Stadtrat Robert Krotzer empfing die Knesset-Abgeordnete im Rathaus zu einem ausführlichen Meinungsaustausch.
Auch bei der informativen Veranstaltung am Abend hat Hanin Zoabi eindringlich vor den Entwicklungen in Israel und deren Auswirkungen auf Europa gewarnt. Zudem führte sie die Lage der PalästinenserInnen, insbesondere in Gaza und die Verantwortung der internationalen Solidaritätsbewegung deutlich vor Augen.