Heinz Fassmann war vor gut zwei Jahrzehnten ein fleißiger und sehr netter aber ziemlich unbedeutender Referent am Institut für Demographie. Er machte dort einen ziemlich großen Teil der Arbeit, schrieb Papiere und nach einer leichten Redaktion schrieb gewöhnlich auch der Direktor seinen Namen als Co-Autor unter diese Papiere. Daneben hatte er einen Lehrauftrag an der Universität Wien, wo er den Studenten Statistik beibringen sollte. Wir sollten also davon ausgehen, dass er von Statistik was versteht.
Heute tritt der Wissenschaftsminister Fassmann auf und verkündet, dass die Dunkelziffer bei den COVID-Infektionen hoch ist. Denn 0,32 % seien in einer Stichproben-Untersuchung als infiziert erkannt worden.
Das SORA hat diese Stichproben-Untersuchung mit einer Größe von etwas über 1560 Personen durchgeführt. Sie ermittelten eine Risikogruppe von 5 Personen, wenn diese 0,32 % stimmen sollten. An sich könnte man hier schon aufhören. Mit 5 Personen Schlüsse zu ziehen, ist ein Höhepunkt an Unseriosität.
Vielleicht können wir dem Herrn Professor Fassmann noch was beibringen – denn seit zwei Jahrzehnten ist er Professor und hat seitdem, wie es ja bisweilen vorkommt, jede wissenschaftliche Arbeit eingestellt.
In den Lehrbüchern der Statistik kann man nachlesen:
Die Grenzen der Verlässlichkeit bemessen sich nach der Stichprobengröße, aber auch dem p, also der Größe der „Risikogruppe“
P. = P +/- 1,96 Ö((p(1-p)/n).
Rechnet man dies also mit den obigen Daten, dann kann mit einer 95 % Wahrscheinlichkeit die Zahl der Infektionen ebenso 3.500 wie 50.000 gewesen sein. Herr Fassmann aber spricht mit einer bewundernswerten Sicherheit von 28.000 Personen, damit also von einer „Dunkelziffer, welche die Zahl der bisher gemeldeten Infektionen weit übersteigt“.
Das sind also unsere Politiker, die sich auch als Wissenschafter und Experten gerieren.
Weiterer Kommentar überflüssig.