Diese Eingreiftruppe soll im Zentrum des sogenannten „Strategischen Kompass“ der EU stehen, welcher darauf abzielt, die EU als eigenständige, aber gleichzeitig eng mit der NATO kooperierende militärische Macht zu etablieren. Es ist geplant, dass sich auch Österreich an dieser Eingreiftruppe beteiligt. So meint die österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, „Selbstverständlich sind wir dabei“, denn die Neutralität Österreichs stehe nicht im Widerspruch dazu.
Wenn auch dies nicht der erste Schritt ist, die Neutralität ihres Inhalts zu berauben, zeigt es trotzdem auf, wie mittlerweile von offizieller Seite mit diesem wichtigen Teil der österreichischen Verfassung umgegangen wird, der im Kalten Krieg für eine sichere und entspannte Lage im österreichischen Staatsgebiet gesorgt hat. Statt Österreich immer mehr zum Handlanger einer Großmacht zu machen, sollten wir gerade in Zeiten eines eskalierenden geopolitischen Konflikts in Europa uns darauf besinnen, wie vorteilhaft es nicht nur für Österreich selbst, sondern auch für die Völker Europas ist, wenn sich Österreich hier nicht auf die Seite einer Konfliktpartei stellt, sondern als neutraler Akteur zur Deeskalation der Lage beiträgt. Widersprechen wir also allen angeblichen „Selbstverständlichkeiten“, nehmen wir die Neutralität Österreichs ernst und stellen sie allen Vorhaben entgegen, einen geschlossenen europäischen Militärblock herzustellen!