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Demonstration gegen Auslieferung nach Haag in Wien

29. Juni 2001

Fotobericht

(JÖSB, Wien, 29.6.01) Über 100 Demonstranten gaben heute in Wien ihrer Wut über die Zusammenarbeit der Djindjic-Regierung mit dem Haager „Tribunal“ lautstark und sehr emotional zum Ausdruck. Die illegale Auslieferung des früheren Präsidenten wurde in Sprechchören verurteilt und der Premier mit Nedic, dem Nazi-Kollaborateur verglichen. Schließlich zog man vor die jugoslawische Botschaft, wo sich viele der anwesenden Serben und Jugoslawen kein Blatt mehr vor den Mund nahmen und Djindjic als Verräter bezeichneten und mit allen denkbaren Beschimpfungen bedachten. Zum Abschluss wurde eine Protestpetition übergeben.

Die versammelte Menge bestand vorwiegend aus dem harten Kern jener, die bereits in der 78-tägigen Bewegung gegen den Nato-Krieg vor zwei Jahren das Rückgrad der Mobilisierung gestellt hatten. Beschämend war die fast völlige Abwesenheit der österreichischen Linken, die vom Menschenrechtsimperialismus noch immer berauscht und betäubt scheint. So wurden die Redner dann auch mit der Ausnahme der „Wiener Friedensbewegung“ ausschließlich von den Veranstaltern, der „Jugoslawisch-Österreichischen Solidaritätsbewegung“ (JÖSB) und der „Antiimperialistischen Koordination“ (AIK), gestellt.

Die Hauptlosung der Demonstration „Weg mit der DOS-Kollaborateursregierung!“ wurde einhellig von den Anwesenden geteilt. Sprechchöre, die sich gegen Kostunica wendeten und ihn anklagten mit Djindjic unter einer Decke zu stecken, wurden jedoch nicht durchgängig goutiert. Viele hoffen noch, dass Kostunica sich von Djindjic distanziert.

Hier nochmals die weiteren Forderungen der Kundgebung:
Nieder mit dem „Tribunal“ der Nato in Den Haag, das nur zur ihrer Reinwaschung dient!
Nato-Kriegsverbrecher und Djindjic vor ein jugoslawisches Volksgericht!
Nato raus aus Jugoslawien und dem Balkan!

Hier gehts zum Fotobericht der JÖSB.

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