Am Mittwoch den 9.3.2005 spricht Thomas Becker von der deutschen „Bahamas“ ab 20.00 Uhr im von der KPÖ geführten Kulturzentrum 7Stern. Die Bahamas ist jene Zeitschrift, die der amerikanischen Administration zum Sieg über den Irak gratuliert hat und ausländerfeindliche Demonstrationen durch Berlin veranstaltet. Am 19.3. hat sie einen zweiten Auftritt im 7Stern – ein einmaliger Fall von Schizophrenie: da kann die KPÖ erst am Westbahnhof gegen den Krieg protestieren und am Abend George Bush zum Sieg im Kreuzzug gratulieren. Spannend.
Am 9.3. erzählt Thomas Becker aber nicht über vergangene Taten, sondern verkündet die neuen Aufgaben im Krieg der Zivilisationen: „Der bisherige Verlauf des Kriegs gegen den Terror, der Verlust Afghanistans und des Irak, drängt den Iran in die Rolle einer letzten mächtigen Bastion des Jihad, in das Zentrum des Terrors und seiner Bekämpfung. Der Iran ist ein legitimes Ziel im Krieg gegen den Terror.“ Angereichert wird das ganze mit Absurditäten der Kriegspropaganda: Ein Führer der Hizbollah soll etwa die „Schlüsselfigur sein für die Verbindungen zwischen Hizbullah, Iran, den palästinensischen Islamisten und Al Qaeda.“ Al Kaida und der Iran sind aber weiters verbündet mit „Baathisten und Faschisten überall aus dem Mittleren Osten und aller Welt.“ Die Tatsache, dass der Iran einen Krieg gegen den Irak geführt hat und obendrein immer die Nordallianz gegen die Taliban und Bin Laden unterstützt hat – während diese noch mit den USA und Pakistan verbunden waren – fällt ein wenig unter den Tisch. Ebenso wie die Tatsache, das die „Faschisten“ dieser Welt (etwa Fini oder Aznar) liebend gerne mit den USA in den Krieg ziehen.
Eine Veranstaltung mit einem intellektuell minderbemittelten Kriegshetzer. Didi Zach, Public Relations Fachmann der KPÖ, hat auf die Anfeindungen ob der Bahamas Veranstaltung natürlich reagiert: „Die Positionen der AIK sind nicht die unseren.“ Verblüffende Erkenntnis.
Die KPÖ war bis vor gar nicht langer Zeit Zentrum der österreichischen Linken und Nachfolger der besten Traditionen der Arbeiterbewegung. Erschreckend.