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Verhindern wir neue Fälle von Verschwindenlassen in der Türkei!

11. September 2006

Arzu
Torun muss unverzüglich freigelassen werden!

Es ist bekannt, dass die Türkei ständig die Menschenrechte und die
Meinungsfreiheit verletzt und viele Journalisten seit mehreren Jahren im
Gefängnis sitzen. Nun sind neue Fälle von Angriffen, Festnahmen und Entführungen
bekannt geworden. Da den Festgenommenen kein Kontakt zum Rechtsanwalt und ihren
Verwandten gewährt wird und die Türkei Folter weiterhin anwendet, ist man sehr
besorgt um das Leben der Festgenommenen. Weiterhin gibt die Entführung von Frau
Arzu Torun und ihrem Begleiter Anlass zur Sorge um neue Fälle von
Verschwindenlassen.

Am Sonntag, den
10. September hat die sozialistische Wochenzeitung Atilim gemeinsam mit vielen
demokratischen Institutionen in Istanbul eine Presseerklärung abgegeben. Auf
der Pressekonferenz erklärte die Menschenrechtsaktivistin und Rechtsanwältin
Frau Eren Keskin, dass die Polizei ihre Mandantin Frau Arzu Torun zusammen mit
ihrem Begleiter auf dem Flughafen von Adana entführt habe. Keskin erklärte
weiterhin, dass ihre Mandantin Torun während der Entführung mit folgendem Satz
„Benachrichtigt bitte meine Anwältin Eren Keskin, sie wollen mich
Verschwindenlassen“ Passanten um Hilfe gebeten hat und sie von diesen Passanten
angerufen wurde.

Die Zeitung
Atilim erklärte, dass der Herausgeber der Zeitung Atilim, Ibrahim Cicek, am 8.
September in der Stadt Manisa auf der Reise in einem Auto festgenommen wurde.
Weiterhin sind der verantwortliche Redakteur der Zeitung Sedat Senoglu, die als
revolutionäre und sozialistische Personen bekannten Ziya Ulusoy, Ali Hidir
Polat, Hatice Bolat, H. Tuncay Yurttas, Bayram Namaz, Rukiye Erbas, Hanefi
Kinaci, Cemile Aktas, Fatma Siner, Naci Güner, Volkan Okumus, Seyfi Polat,
Hüseyin Ari,Ayhan Guzel, Gülden Guzel, Ozgur Gedik, Arif Celebi, Elif Almakca, Erhan
Ceylan, Ayhan Ocal und die Leiterin des Radio „Ozgur Radyo“ Füsun Erdogan
festgenommen. Die Festgenommenen sollen in Istanbul in dem als Folterzentrum
bekannten „Vatan Antiterror Abteilung“ festgehalten werden und bisher durfte
niemand außer Ibrahim Cicek mit einem Rechtsanwalt sprechen.

Nach
Beobachtungen von ICAD haben die Angriffe und Festnahmen in der Türkei
besonders nach der Annahme des neuen Antiterror Gesetzes, das vor kurzem
eingeführt wurde, zugenommen und wird versucht, die Opposition zum Schweigen zu
bringen. Die bekannten Angriffe gegen die Protestler, die gegen die
Soldatenverschickung in den Libanon protestierten, die Folter in
Polizeistationen und das Massaker an dem achtjährigen Mädchen Mizgin Ozbek und
zwei weiteren Personen sind einige Beispiele für die permanenten
Menschenrechtsverletzungen in der Türkei.

ICAD
protestiert gegen die Menschenrechtsverletzungen und Freiheitseinschränkungen
des türkischen Staates und fordert die Freilassung der festgenommenen
Journalisten und anderen Oppositionellen.

ICAD ist
besorgt um das Leben der festgenommenen Journalisten und anderen Menschen und
ruft die Organisationen und Personen die sich für Menschenrechte einsetzen dazu
auf, gegen das Menschenrechtsverletzende und undemokratische Vorgehen des türkischen
Staates zu protestieren.

ICAD
protestiert gegen die Entführung von Arzu Torun und ihrem Begleiter und fordert
ihre sofortige Freilassung.

Schicken wir
unsere Protestmails an folgende Adressen, um neue Fälle von Verschwindenlassen
zu verhindern:

Justizminister
der Türkei Murat Baseskioglu: E-Mail: mb@basesgioglu.org, Tel: 0090 312
296 60 00

Innenminister
der Türkei Abdülkadir Aksu: E-Mail: aaksu@icisleri.gov.tr

Premierminister
der Türkei Tayyip Erdogan: bimer@basbakanlik.gov.tr

ICAD
Internationales Büro

 

10.09.2006

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