Hunderte Tote durch israelische Luftangriffe
Heute, Samstag, Vormittag lancierte Israel den intensivsten Luftangriff auf alle Städte des Gazastreifens seit 1967. Die Zählungen sprechen inzwischen von 225 Toten und 400 Verletzten. Rettungsaktionen wurden durch die israelische Blockade des Gazastreifens verkompliziert. Sowohl der Transport von Verletzten als auch die medizinische Versorgung sind durch den Mangel an Medikamenten und Treibstoffen erschwert. Eine höhere Anzahl an Toten wird aufgrund der mangelnden Ressourcen erwartet.
Der Angriff, bei dem F-16- und Apache-Flugzeuge benützt wurden, fand in einer Zeit statt, wo die Schüler und Angestellten beim Heimgehen waren, was die Anzahl an Opfern stark erhöhte.
Das israelische Fernsehen meldete die Angriffe als „eine Eröffnungsaktion einer geplanten Operation“. Der israelische Militärsprecher Avi Yahu teilte der Presse mit, dass „die Aktion in der Anfangsphase“ sei.
Die Natur der Angriffe wurde damit beschrieben, dass die israelische Armee „nicht die Zellen der Qassam-Brigaden suchen, sondern ‚Hauptziele‘ angreifen wird, um den Kampfwillen der Hamas zu schwächen“. Dies deutet auf eine ausgedehnte Racheaktion hin, die sich auf die Zivilbevölkerung richtet, um diese zu demoralisieren.
Der israelische Angriff wurde durch eine diplomatische und mediale Offensive vorbereitet, welche ihr Echo in den westlichen Medien hatte. Wie beim Libanon-Krieg sind auch jetzt kaum Reaktionen der „internationalen Gemeinschaft“ zu erwarten, um die israelische Aggression zu stoppen.
Es ist wieder die Aufgabe der Friedens- und Solidaritätskräfte der Welt, gegen die stille Beteiligung der jeweiligen Regierungen am Massaker an den Palästinensern zu protestieren, und Druck auszuüben, dass das die Aggressionen, die Blockade und die Besatzung beendet werden.
In diesem Sinne rufen wir zu einer Protestkundgebung auf, die Teil einer Reihe von Aktionen sein wird, um der Bevölkerung in Gaza zu Hilfe zu kommen.
Protestkundgebung
30. Dezember 2008
15.00
Stephansplatz
Wien 1010
27. Dezember 2008