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Hunger, ein Film über Bobby Sands

28. Februar 2009

Filmvorführung im OKAZ: „Hunger“ mit anschließender Diskussion, Freitag 13. März 2009, 19 Uhr

veranstaltet von:
Republican Sinn Fà©in (www.irish-solidarity.net)
Antiimperialistische Koordination

Rezension des Films

Freitag, 13.3.09; 19:00

Österreichisch-Arabisches Kulturzentrum
Gusshausstrasse 14
1040 Wien

Am 1. März 1981 trat der politische Gefangene Bobby Sands im britischen Hochsicherheitsgefängnis Maze, bekannt unter dem Namen H-Blocks, in den Hungerstreik. Am 5. Mai veröffentlichte das Northern Ireland Office eine kurze Stellungnahme: „Herr Robert Sands, ein Gefangener in Maze, starb um 1:17 nachts.“

Dazwischen lagen 66 Tage in denen der 27-jährige ehemalige Oberbefehlshaber der IRA in Maze zum Parlamentsabgeordneten gewählt wurde. Die weit über 30.000 Stimmen, die er 25 Tage vor seinem Tod erhielt, waren mehr als Margaret Thatcher in ihrem Wahlkreis erhielt. Über 100.000 Menschen nahmen an seinem Begräbnis in West-Belfast teil.

Steve McQueen, Turner-Preis-Gewinner von 1999, widmete diesen letzten Wochen im Leben des irischen Freiheitskämpfers eine cineastische tour de force. Hunger, in Zusammenarbeit mit Enda Walshe und in den Hauptrollen Liam Cunningham und Michael Fassbender als Bobby Sands, erhielt dafür die Goldene Kamera beim letztjährigen Filmfestival in Cannes.

Nach The Wind that Shakes the Barley von Ken Loach im Jahr 2006 und Garage 2007 bedeutete dies das dritte Jahr in Folge mit irischen Filmen als Preisträger beim Europäischen Filmfestival. Zugleich reiht er sich neben Waltz with Bashir und It’s a Free World in die Kette großen politischen Kinos des Jahres 2008 ein.

Steve McQueen war 11 Jahre und lebte damals in London, als er Sands‘ Bild, darunter eine Nummer im Fernsehen sah. Diese Erinnerung sollte ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen: „Als ich 2003 mit den Vorbereitungen für den Film begann, gab es noch keinen Irak-Krieg, kein Guantanamo, kein Abu Ghraib. Aber als die Zeit voranschritt wurden die Parallelen augenscheinlich. Die Geschichte wiederholt sich, viele Menschen haben kurze Gedächtnisse und wir müssen daran erinnern, dass dieselben Dinge vor kurzem in Europa passierten“, so McQueen.

Hunger ist ein Film über einen Menschen, der nichts als seinen Körper hat, um für seine GenossInnen und sein Land zu kämpfen. Als der Erste von insgesamt 10 Toten durch die Hungerstreiks 1981 wurde sein Bild und Name ein weltweites Symbol für Freiheit und Gerechtigkeit.

Stimmen zum Film:
„Der schockierendste und wichtigste Film des Jahres.“ Esquire (New York)

„Kein Film freundlich mit dem englischen Besatzer.“ Time Magazine

„Ein Film über einen einzelnen, der den Staat herausfordert.“ The Age (Australien)

„Er offenbart die Parallelen zwischen den IRA-Gefangenen und den Gefängnissen in Abu Ghraib und Guantanamo.“ The Independent

„Bobby Sands starb nicht für das, was wir heute haben.“ Richard O’Rawe, Pressesprecher der IRA-Gefangenen 1981

„Rohes, kraftvolles Filmschaffen.“ The Guardian

„Eine ekstatische Studie mit einem ausgezeichneten Michael Fassbender.“ Irish Times

„Vollkommen fesselnd.“ Sunday Tribune

Zum Weiterlesen:
Brendan Hughes, republikanischer Führer der Hungerstreiks, verstorben

Filmbesprechung: Bobby Sands‘ Filmbiografie, Hunger

Filmtrailer

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