Das Europäische Komitee zur Vorbereitung eines Internationalen Tribunals über den NATO-Krieg gegen Jugoslawien begrüßt die Initiative in vielen Ländern, so auch in Österreich, nationale Tribunale zu diesem Anliegen durchzuführen.
Denn der verbrecherische Krieg der militärischen Übermacht von NATO-Staaten gegen Jugoslawien und seine Bürger, auch gegen Zivilpersonen, gegen Frauen, Kinder, Greise und Kranke, ruft die Empörung der Weltöffentlichkeit hervor, verletzt das Gewissen der Menschheit. Dieser Krieg produziert eine neue Stufe im Umgang mit Konflikten, die auf einen Rückfall in die Barbarei hinausläuft.
Gegenwärtig hat die Tribunalbewegung in Europa in der Friedens- und Menschenrechtsbewegung und auch unter parlamentarischen Kräften, bei Gewerkschaften und Kirchen Fuß gefasst.
Außer diesem Tribunal in Wien fanden bereits Tribunale in Rom, Jaroslavl und Kiew und tribunalähnliche Veranstaltungen in Oslo, Berlin, Paris, Brüssel und Athen statt. Geplant sind weitere, so in Minsk, Warschau, Prag und Belgrad.
Das von uns vorzubereitende Europäische Tribunal findet am 2./3. Juni 2000 in Berlin statt, in zeitlicher Nähe zu dem auf den 10. Juni 2000 bestimmten USA-Tribunal. In das Europäische Tribunal finden die Ergebnisse vielfältiger Veranstaltungen in europäischen Ländern Eingang; wir erwarten Teilnehmer aus ca. fünfundzwanzig Ländern.
In Vorbereitung darauf wird in Hamburg ein weiteres Hearing am 16. April 2000 stattfinden, nachdem unser erstes Hearing am 30. Oktober 1999 mit 650 Teilnehmern und Beteiligung von Vertretern aus dreizehn Ländern erfolgreich gestaltet werden konnte; die Ergebnisse dieses Hearings sind jetzt in dem Buch „Die Wahrheit über den NATO-Krieg gegen Jugoslawien“ (Schkeuditzer Buchverlag) publiziert worden.
Am 24. März 2000, dem ersten Jahrestag des Beginns der NATO-Aggression gegen Jugoslawien, werden Gedenk- und Informationsveranstaltungen an vielen Orten stattfinden.
In der Herausgabe der Verhandlungen des Wiener Tribunals sehen wir einen wertvollen Beitrag zu der weltweiten Aktivierung des Protestes des Gewissens der Öffentlichkeit gegen den NATO-Krieg gegen Jugoslawien.
Laura von Wimmersperg
Prof. Dr. Wolfgang Richter
Rechtsanwalt Prof. Dr. Erich Buchholz