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Nur die USA dürfen Krieg führen

20. März 2022

Stellungnahme von Lazar Bilanovic zum 23. Jahrestag des NATO-Angriffs auf Jugoslawien


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Es ist wieder der 24. März, wieder einmal erinnern wir uns ans schreckliche Jaulen von Sirenen, die vor Luftangriffen warnten, wieder einmal ergreift uns der Schrecken, wie an jenem Abend 1999, als die ersten NATO-Bomben auf Serbien zu fallen begonnen haben.

Hier, an diesem Platz, an dem wir uns Jahr für Jahr immer wieder versammeln, verweilten wir 78 Abende lang, während im Jahr 1999 die bestialische militärische Aggression auf einen souverenen Staat gedauert hat. Von diesem Ort her verlangten wir von der Weltgemeinschaft, dass die Bombardements eingestellt werden, dass mit dem Töten eines Staates und eines Volkes aufgehört wird. Wir erinnern uns alle daran, denn wir waren hier auch damals zusammen, durch Schmerz, Trotz und Zorn vereint! Auch heute Abend sind viele von euch hier, die erst nach unserem Unglück geboren wurden, ihr wisst aber gut, auf wessen Seite die Gerechtigkeit damals war, was leider bis heute nicht offiziell bestätigt wurde. Merkt ihr euch aber trotzdem gut – einmal WIRD auch dieser Tag KOMMEN.

Ich möchte euch daran erinnern, dass das Volk in Serbien immer noch an schweren Krankheiten erkrankt und stirbt, weil die Bomben mit abgereichertem Uran für die Aggressoren die legitimen Waffen waren. Auch die Albaner im Kosovo, die von der verbrecherischen Allianz angeblich geschützt hätten sein sollen, haben gleiche gesundheitliche Probleme. Darüber liefern die Klagen Beweise, die sowohl Albaner als auch Serben gegen das NATO-Bündnis einbringen. Diese 78 Tage des Niedertretens des internationalen Rechtes, der Kriegskonventionen und menschlichen Grundsätze werden als ein schamloses Verbrechen dauerhaft in der Geschichte bleiben!

Heute, während der russisch-ukrainischen kriegerischen Auseinandersetzung, wird ernsthaft behauptet, dass das der erste Krieg in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist. Die Bombardements der Bundesrepublik Jugoslawiens und größteils Serbiens werden unter den Teppich gekehrt und als eine legitime Aktion betrachtet, nur weil sie von der NATO durchgeführt wurde. Es ist natürlich klar, dass alles, was die Amerikaner gegen den Weltfrieden unternehmen, akzeptabel ist. Unlängst teilte Herr Alexander van der Bellen mit, dass die russische Invasion in die Ukraine das Brechen des internationalen Rechtes sei. Kein österreichischer Bundespräsident sagte bisher aber das Gleiche über die Aggression auf unser Land, obwohl diese ohne Erlaubnis des UN-Sicherheitsrates erfolgt war. Kein österreichischer Politiker und Politikerin zeigte bis heute Verständnis für das Leiden der serbischen Bürger, das nach dem letzten Tag der Bombardements lange gedauert hat und immer noch dauert.

Ich hoffe nur, dass jene, die in antirussischer Hysterie schon versunken sind, dessen bewusst sind, dass mit der NATO-Aggression und allem, was in und um Serbien stattgefunden hat, die Pandorabüchse geöffnet wurde. Durch die Politik der Gewalt, die man gegen Serbien einsetzte, wurde das grüne Licht für die Stärkung der sezessionistischen Bewegungen, den Raub der Staatsterritorien und die kriegerischen Züge gegeben. Gerade wird in den internationalen Verhältnissen das geerntet, was mit Kassetten- und Uranbomben 1999 in Serbien gesät worden ist!

Wir und unsere Familien haben die schrecklichen Kriegsereignisse und Folgen überlebt. Unsere Kinder in Serbien mussten die Bomben statt Wiegelieder beim Einschlafen hören, unsere Flüsse flossen über Ruinen der Brücke, die NATO wild zerstörte, sowie unsere Schulen, Krankenhäuser und private Häuser, die in Schutt und Asche verwandelt wurden. Deshalb schauen wir mit tiefer Trauer auf die Ereignisse in der Ukraine, wo das einfache Volk wegen der angeblich höheren politischen Ziele ums Leben kommt. Keine Kinderträne, kein Mutterschrei, kein verlorenes menschliches Leben dürfen jemals durch die politischen Diskrepanzen rechtfertigt werden, die zu den Kriegen führen. Von diesem Ort, von dem wir Serben zusammen mit österreichischen Freunden 1999 gemeinsam appeliert hatten, dass man die Aggression auf unser Land stoppt – bitten wir heute alle, endlich zu sich zu kommen! Stoppt die NATO-Ambitionen gegenüber Russland, stoppt den Krieg in der Ukraine!

Lazar Bilanovic, Serbisch-Österreichische Solidaritätsbewegung

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