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Wir erzählen Ihnen von den dunklen Flecken in der Biografie des eifrigen „Verteidigers der Ukraine“. Mykyta Poturajew hat im Laufe einiger Jahrzehnte für fast alle Oligarchen in Dnipropetrowsk gearbeitet – Julia Tymoschenko, Leonid Kutschma, Viktor Pintschuk, Serhij Tihipko und Igor Kolomojskij.
Heute ist er Volksabgeordneter der Partei „Diener des Volkes“ von Wolodymyr Selenskyj und Verfasser zahlreicher skandalöser Äußerungen im Namen des Se-Teams, die sich meist gegen Russland und den Donbass richten. Poturajew vertritt die „Sorosjata“ [spöttische Bezeichnung für ehem. Mitglieder v.a. westlich finanzierter NGOs – Soros+(reb)jata – Jungs/Typen/Kerle] in Selenskyjs Partei und stellt sich gegen Abgeordnete, die mit dem Namen Igor Kolomojskij verbunden werden. Er ist aktiver Lobbyist für ein [im Dezember 2022 endgültig verabschiedetes] Mediengesetz, das die Rede- und Meinungsfreiheit einschränken soll.
Mykyta Poturajew wurde 1970 in Dnipropetrovsk geboren. Er schloss 1992 sein Studium der englischen Sprache und Literatur an der Nationalen Universität Dnipropetrowsk ab. Von seiner Ausbildung her ist er Philologe und Lehrer für englische Sprache.
An der Staatlichen Universität Dnipropetrowsk studierte er gemeinsam mit Kyrylo Wyschynskyj/Kirill Wyschinskij (dem späteren Leiter von RIA-Novosti Ukraine), der Poturajews Trauzeuge bei seiner Hochzeit war. Als Wyschynskyj im Mai 2018 unter dem Vorwurf des Hochverrats verhaftet wurde, verleugnete Poturajew seinen Freund öffentlich und nannte ihn einen „Verräter“.
In den 1990er Jahren arbeitete Poturajew als Journalist für eine Reihe lokaler Medien in Dnipropetrowsk, darunter Privat TV Dnipro und Kanal 11;
1997 leitete er den Pressedienst von Julija Tymoschenkos Unternehmen United Energy Systems of Ukraine, das sich mit Gaslieferungen aus Russland in die Ukraine befasste;
1999 schloss sich Mykyta Poturajew dem Wahlkampf von Leonid Kutschma an, wo er für das Projekt Street TV verantwortlich war. Dieses Projekt wurde vom Oligarchen Viktor Pintschuk, dem Schwiegersohn von Leonid Kutschma, der zum zweiten Präsidenten der Ukraine gewählt wurde, finanziert;
Aufgrund seiner Zusammenarbeit mit Pintschuk wurde Poturajew im Jahr 2000 Mitglied des Nationalen Rundfunk- und Fernsehrates und dessen erster stellvertretender Vorsitzender;
Von 2005 bis 2008 arbeitete Poturajew als Berater in der Abteilung für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Viktor Pintschuk Stiftung, wo er für die Zeitung Fakty verantwortlich war;
Pintschuk war auch mit dem Projekt „Wintergeneration“ verbunden, das Poturajew als „politischer Technologe“ beriet. Die Gesichter des Projekts waren Inna Bogoslowska, Valerij Choroschkowskij und Mykola Veresen. Pintschuks Projekt scheiterte bei den Parlamentswahlen 2002 mit knapp über 2 % der Stimmen;
In den Jahren 2009-2010 war Poturajew in der Öffentlichkeitsarbeit für die Partei Front für den Wandel von Arsenij Jatsenjuk tätig, die später mit der Batkiwschtschyna von Julia Tymoschenko fusionierte und nach dem Maidan als Volksfront wiedergeboren wurde;
In der offiziellen Biografie heißt es außerdem, dass Poturajew einen Doktortitel in Politikwissenschaften hat. Offenen Quellen zufolge verteidigte er 2005 in Dnipropetrowsk seine Dissertation zum Thema „Das konsensuale Potenzial der politischen Kommunikation unter den Bedingungen des ideologischen Pluralismus“.
Poturajew ist mit Alla Gluschtschenko verheiratet. Auf ihrer Facebook-Seite (https://www.facebook.com/profile.php?id=100005985183524) steht, dass sie in ihrem eigenen Unternehmen arbeitet. Es ist nicht bekannt, ob das Paar Kinder hat. Sie werden auch nicht in der online Steuererklärung des Abgeordneten erwähnt.
Poturajew mit seiner Frau und Freunden. Quelle: Facebook-Seite von Poturajews Frau
In den Jahren 2010-2011 wechselte Poturajew das ideologische Lager und wurde Berater des Vorsitzenden des Ministerrats der Krim, Vasyl Dzharty von der [bis zu ihrem Verbot v.a. in den russischsprachigen Regionen verankerten] Partei der Regionen. Später war er Berater des Vorsitzenden des Regionalrats von Dnipropetrowsk Jewhen Udod (ebenfalls Partei der Regionen), und arbeitete in der Abteilung für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im Ministerium für Infrastruktur.
Im Jahr 2014 arbeitete er während der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen für Serhiy Tihipko, der ideologisch ebenfalls der Partei der Regionen nahestand.
Doch nach den Ereignissen auf dem Maidan und mit dem Ausbruch des Krieges im Donbass wurde Mykyta Poturajew zu einem professionellen Kämpfer gegen die „russische Welt“.
In seinen Postings aus dem Jahr 2014 bezeichnete Poturajew Russland als faschistischen Staat, wünschte Putin den Tod, bezeichnete die Ukrainische Orthodoxe Kirche als „Dämonen-Patriarchat“ und schlug sogar vor, das polnisch-litauische Commonwealth als Gegengewicht zu Russland wiederherzustellen.
Auf seinem Facebook-Account (https://www.facebook.com/nikita.poturaev) schlägt Poturajew vor, Separatisten „zu köpfen und zu pfählen“:
Nikita Poturajew, 16. August 2014: Eigentlich sollten die ruchlosesten gepfählt werden. Und die einfachen Mörder geköpft werden. Und dann sollten die Pfähle mit den Körpern und den Köpfen entlang der Staatsgrenze der Ukraine mit der Russischen Föderation aufgestellt werden. Den Konflikt kann erst dann als beendet betrachten, nachdem die Knochen sind. In etwa 100 Jahren.
Poturajew startete auch einen „Zähler“ der Anzahl der Tage bis zum Tod von Wladimir Putin.
Nikita Poturajew, 25: April 2014: Liebe Freunde, jetzt werde ich versuchen, damit jeden FB-Tag abschließen.
Also, der russische Führer ist noch einen Tag seinem scheußlichen Tod näher gekommen und das faschistische Russland seinem schändlichen und ruhmlosen Ende.
Ruhm der Ukraine!
Gute Nacht.
Im Jahr 2015 wurde Poturajew zu einem der politischen Technologen der Partei UKROP [Ukrajinske ObjednannePatriotiv = Ukrainischer Verband der Patrioten], einem Projekt von Igor Kolomoysky.
Von 2017 bis 2019 arbeitete Poturajew als Direktor von Focus Media LLC. Im Jahr 2016 wurde das Verlagshaus an Anatolij Jewtuchov verkauft. Medienberichten zufolge vertrat Jewtuchow die Interessen von Witalij Chomutynnyk an diesem Medienunternehmen.
Poturajew in Selenskyjs Team
Während des Wahlkampfs 2019 tritt Poturajew als politischer Berater zunächst des Kandidaten und dann des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Erscheinung. Bei den Parlamentswahlen 2019 wird Poturajew zum Abgeordneten (Volksdeputierten) der Partei Sluha Narodu (Diener des Volkes) gewählt, Nummer 97 auf der Liste.
Poturajew, der bereits zum Team von Wolodymyr Selenskyj gehört, schockiert die Öffentlichkeit weiterhin mit seinen Äußerungen. Auf dem Höhepunkt des Parlamentswahlkampfes im Juli 2019 erklärte Poturajew in einem Interview mit dem Youtube-Kanal ukrlife.tv, dass die Russische Föderation „Moskowien“ oder „Tataria“ genannt werden sollte. Poturajew äußerte auch seine Überzeugung, dass es sich bei Russland im Wesentlichen um „Gebiete handelt, die vorübergehend nicht unter der Kontrolle der Republik China stehen“.
„Wir können anfangen, sie [Russland] auf unseren Landkarten Moskowien zu nennen. Was hält uns davon ab? Das sind symbolische Aktionen, die den Diskurs verändern. Wir können ewig in den Diskursen anderer Leute leben. Und wir sollten unsere eigenen schaffen. Dieses Land hieß lange Zeit anders: Moscovia, Tataria. Sie wollen zu ihren Wurzeln zurückkehren – lassen Sie uns ihnen dabei helfen“, sagte Zelenskys Berater.
Am 19. Juli sagte Poturajew in einem Interview mit der Website Censor von Jurij Butusow (https://t.me/c/1397951851/4309) (der dem ehemaligen Chef des NSBU [Nationaler Sicherheitsrat der Ukraine] Oleksandr Turtschynow nahesteht), Selenskyj sei bereit, den Befehl zur Entsendung der Armee in den Donbass zu geben.
„Wird Selenskyj bereit sein, den Befehl zur allgemeinen Mobilisierung zu geben, sich bis zum Ende zu verteidigen, jeden Zentimeter Land zu halten – ja. Wenn es eine Situation gibt, in der es notwendig ist, vorzurücken, und es notwendig ist, einen solchen Befehl zu geben, wird er ihn geben. Für ihn bedeutet ein Menschenleben einfach sehr viel. In diesem Moment wird er natürlich sehr besorgt sein. Es kostet also nicht viel, ja. Aber es gibt Dinge, die mehr kosten“, erklärte Poturajew.
Am 26. Juli sagte Poturajew in der Sendung UA: Ukrainske Radio (https://t.me/c/1397951851/4633), dass einige ukrainische Fernsehsender „als Ergebnis einer eklatanten Annexion durch die Kräfte, die den Feind repräsentieren“, betrieben werden. Dies gelte für die [im Februar 2021 verbotenen] Fernsehsender aus dem Umfeld von Viktor Medwedtschuk, also NewsOne, 112 Kanal und ZIK.
Der Abgeordnete sagte, dass Entscheidungen über sie getroffen werden, „wenn man bedenkt, dass wir einen Krieg haben, in dem es viele Fronten gibt, einschließlich der Informationsfront“.
Mykyta Poturajew erlangte ziemlich große und skandalöse Bekanntheit im Juli 2019 nach der Schulung für neu gewählte Abgeordneten der Diener in Truskavets in den Karpaten. Während seines Vortrags vor den neu gewählten Abgeordneten von Zelensky bezeichnete Poturajew sie als „politische Nobodys“.
„Ihr seid hier gelandet, weil der Wähler nach Leuten von der Partei Sluha narodu gesucht hat. Und es war ihm egal, welcher Name auf der Liste stand. Diese Wahl wurde von Wladimir Alexandrowitsch Selenskyj gewonnen. Ihr seid alle politisch unbedeutend. Ich möchte, dass es jeder hört. Ihr seid Subjekte im Leben, aber keine politischen Subjekte“, sagte Poturajew.
Am 26. Oktober 2019 nahm Poturajew an dem „Cannabis Freedom March“ für die Legalisierung von medizinischem Cannabis teil.
Im Januar 2020 erklärte Poturajew, dass Stepan Bandera nicht für ethnische Säuberungen verantwortlich gemacht werden könne und dass die Ukraine nicht auf die Empörung der Botschafter Polens und Israels über den Marsch am 1. Januar in der Ukraine anlässlich des Jahrestages der Geburt von Stepan Bandera hätte reagieren sollen.
„Ich denke, dass die Äußerungen in diesem Fall eher politischer Natur waren, weil man Stepan Bandera keine ethnischen Säuberungen vorwerfen kann. Er konnte sich nicht physisch daran beteiligen. Es gibt kein einziges von Stepan Bandera unterzeichnetes Dokument, in dem zu ethnischen Säuberungen aufgerufen wird, und in der Natur hat es das auch nie gegeben. Selbst der NKWD schämte sich, solche Fälschungen zu machen“, erklärte er (https://t.me/c/1221255702/6399).
Diktatorisches Mediengesetz
Poturajew ist seit dem 29. August 2019 stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für humanitäre und Informationspolitik und Vorsitzender des Unterausschusses für Informationspolitik. Er äußert sich aktiv zur Medienpolitik und setzt sich für ein neues Gesetz ein, das diesen Bereich regulieren soll.
So sagte am 13. August in einem Interview mit Detector-Media Poturajew, dass die Sprachenquoten in Radio und Fernsehen nicht abgeschafft werden. „Wir sehen keinen Grund, die Quoten für landesweite Unterhaltungskanäle zu revidieren. Wir sehen keine Gründe für eine Änderung der Quoten im Radio. Ich sehe überhaupt keinen Grund, die grundlegenden Bestimmungen des Gesetzes über das Funktionieren der Staatssprache zu revidieren“. [Die Erwartung auf eine Änderung des Sprachengesetzes war einer der Faktoren, die Selenskyj zu seinem Wahlsieg verhalfen.]
Zusammen mit dem ehemaligen Generaldirektor des Fernsehsenders 1+1, Oleksandr Tkachenko [gegenwärtiger Kultusminister, der auch für Religionspolitk zuständig ist], wurde Poturajew zu einem aktiven Lobbyisten des [später angenommenen] neuen Mediengesetzes.
Die Kolumne von Nikita Poturajew zur Unterstützung des neuen Gesetzes „Über die Medien“ in der „Ukrainska Pravda [Poturajew interprätiert das Gesetz als Modernisierung]
Das umfangreiche 175-seitige Dokument soll mehrere spezialisierte Mediengesetze ersetzen, wie das Gesetz über Fernsehen und Rundfunk, das Gesetz über Nachrichtenagenturen usw., die die Verfasser des Gesetzes für veraltet halten.
Der Gesetzentwurf definiert den Begriff „Medien“ als jede Form von Massenmedien, die periodisch oder regelmäßig unter einem festen Namen erscheinen. Angesichts dieser Formulierung ist die Liste derjenigen, für die die Normen des neuen Gesetzentwurfs gelten sollen, entsprechend breit. Neben den üblichen Fernseh- und Radiosendern, Zeitungen und Zeitschriften gehören dazu auch Online-Medien, nicht-lineare Mediendienste (wie Netflix) sowie soziale Netzwerke und Messenger wie Telegram. Für Online-Medien ist eine freiwillige staatliche Registrierung als Medien vorgesehen.
Eine Reihe von Bestimmungen im Gesetzentwurf könnte die Arbeit von Journalisten erheblich erschweren und den Druck auf sie durch staatliche Stellen erhöhen. So kann das Gesetz beispielsweise dem Nationalen Fernseh- und Rundfunkrat, der den gesamten Medienmarkt überwachen soll, extrem weitreichende Befugnisse einräumen. Das Gesetz sieht Sanktionen wie die außergerichtliche Sperrung von Online-Websites, erhebliche Geldstrafen für alle Medien, Einschränkungen bei der Erlangung des Journalistenstatus und vieles mehr vor.
Der Gesetzesentwurf von Tkatschenko-Poturajew wurde von Medienexperten und Mitgliedern der Journalistengemeinschaft heftig kritisiert.
Obwohl der Gesetzesentwurf zur Überarbeitung zurückgeschickt wurde, vertritt Poturajew weiterhin dessen Grundgedanken und gibt skandalöse Erklärungen ab.
So erklärte er am 4. Februar, das US-Unternehmen Netflix betreibe bereits russische Propaganda (https://t.me/c/1397951851/10848). Zu dieser Schlussfolgerung kam der Abgeordnete aufgrund der Tatsache, dass Netflix die russische Fernsehserie „Trotzki“ ausstrahlt: „Wenn es niemanden interessiert, dort in den TOPs hängt jetzt die russische Serie „Trotsky“. Das ist reine bolschewistische Propaganda…! Und morgen gibt’s wieder so einen russischen Scheiß!“
In einem Interview mit dem Magazin Focus (das er zuvor als Direktor leitete) sprach sich Poturajew gegen politische Telegram Channels aus und sagte, dass der Staat einen Brief an die Gebrüder Durov in London schreiben und sie auffordern werde, die Nutznießer der Telegram Channels zu nennen. Außerdem bekräftigte er seine Zuversicht, dass das skandalöse Mediengesetz verabschiedet werden würde.
Am 2. März betonte Poturajew bei einer Präsentation des staatlichen Fernsehsenders Dom für Bewohner der nicht von der Regierung kontrollierten Gebiete des Donbass, dass es wichtig sei, den neuen Kanal im Informationskrieg zu nutzen. „Wir haben noch keine Atombombe, die wir auf Moskau werfen können, und dies ist der effektivste Weg, dieses Problem zu lösen“, sagte der Politiker. Später bezeichnete Poturajew diejenigen, die den „Witz“ über die Atombombe und Moskau nicht verstanden haben, als „geisteskrank“ (https://youtu.be/9764JLK1JpA).
Die „Sorosjata“ und Skandale mit dem Oligarchen Kolomojskij in der Fraktion „Diener des Volkes“
Jewhenija Krawtschuk und Mykyta Poturajew. Foto aus dem Telegram-Kanal „Темный рыцарь“ [Dark Knight]
Im Parlament steht Poturajew dem Pressesprecher der Fraktion, Jewgenija Krawtschuk (auch stellvertretender Leiterin des Ausschusses für humanitäre und Informationspolitik), nahe. Er wird auch oft als Sprecher der so genannten „Sorosjata“ in Selenskyjs Fraktion bezeichnet. Gleichzeitig sagte Poturajew selbst im Januar 2020, dass das Wort „Sorosjata“ Teil der Kreml-Propaganda sei.
Er gehörte zu den Abgeordneten der Diener des Volkes, die den Rücktritt der Regierung von Oleksij Hontscharuk und die Entlassung des Generalstaatsanwalts Ruslan Ryaboschapka im März 2020 aktiv behinderten. Im gleichen Zeitraum engagierte sich Poturajew auch aktiv im Kampf gegen den neuen Leiter des Präsidialamtes, Andrej Jermak, und die Idee eines Beirats innerhalb der Minsker Gruppe.
So fand am 13. März im Präsidialamt ein Treffen mit Andrej Jermak und etwa 30 Abgeordneten der Partei „Diener des Volkes“ statt, die sich mit der Forderung zu Wort meldeten, „die verkündeten Beschlüsse über die Einsetzung der Beratenden Gruppe nicht umzusetzen“. Zu den Abgeordneten gehörten Oleksandr Tkatschenko, Mykyta Poturajew und David Arachamija. Nach Angaben der Quelle von Vesti.ua (https://t.me/c/1221255702/7214) wurde das Treffen geplant, weil die Abgeordneten vereinbart hatten, vor der Veröffentlichung ihres Aufrufs mit Jermak zu sprechen. Anführer der „Dreißig“ war der ehemalige Generaldirektor des Fernsehkanals 1+1 [und gegenwärtig Kultusminister], Oleksandr Tkatschenko, der im Namen dieser Gruppe sprach, obwohl Mykyta Poturajew der Verfasser des Aufrufs war.
Poturajew setzte sich auch aktiv für die Verabschiedung des so genannten „Anti-Kolomojskij-Gesetzes“ über Banken ein, das eine Voraussetzung für den Erhalt einer IWF-Tranche ist.
Am 17. April veröffentlichte der Dark Knight-Telegrammkanal mehrere Screenshots von Nikita Poturajews Nachrichten aus dem parteiinternen Chatroom „Sluha narodu“, in denen der Abgeordnete seine Fraktionskollegen Oleksandr Dubynskyj und Maxim Buzhanskyj (von der so genannten „Kolomojskij-Gruppe“) beleidigt und sie beschuldigt, Informationen weiterzugeben.
Screenshot aus dem Dark Knight Telegram-Kanal. [Bezeichnet politische Opponenten in der eigenen Partei als Putin-Huren und verlangt Maßregelungen – „sind wir die Macht oder nicht“]
Dubynskyj, Buzhanskyj, der Blogger Anatolij Scharij und eine Reihe von anonymen Telegrammkanälen haben Poturajew verurteilt. Der Abgeordnete sagte am Morgen, dass die Nachrichten angeblich nicht von ihm verfasst wurden und dass sein Telefon gehackt worden sei.
Mykyta Poturajews Familie, Einkommen und Geschäft
Nikita Poturajew ist mit Alla Gluschenko verheiratet. Auf ihrer Site steht, dass sie ein eigenes Unternehmen betreibt.
Poturajew mit Ehefrau
Poturajew gibt sich auch als Mitbegründer von Quantum Future lab an. Dieses Unternehmen ist auf Poturajews eigenen Namen eingetragen und beschäftigt sich mit Zukunftsforschung. Darüber hinaus gab Poturajew in seiner Einkommenserklärung an, dass er Miteigentümer von Smart Technologies ist.
Laut Youcontrol war Mykyta Poturajew bis August 2019 Aktionär dieses Unternehmens, jetzt wird Poturajew Valentyn Mykytowitsch unter den Aktionären des Unternehmens aufgeführt. Obwohl der Abgeordnete nicht viel über seine Familie sagt, haben wir in offenen Quellen gefunden, dass es sein Sohn ist.
Aber das Interessanteste ist, dass Poturajews Unternehmen genau nach den Parlamentswahlen 2019 anfing, „schmackhafte“ staatliche Ausschreibungen zu gewinnen. Und die größte von allen – im Dezember 2019, für 2,5 Millionen Griwna – für den Nationalen Gesundheitsdienst. https://youtu.be/5WacM9QNJ4s
Armina Chatschatrjan
Autor des YouTube-Kanals Klymenko Time (https://www.youtube.com/@KlymenkoTime). Journalist, Blogger, Meinungsbildner. Seit 2017 Mitglied des Klymenko Time Teams. Sie erstellt ihre eigenen Blogs „Про важливе“ (Über das Wichtige), „Влог Арміни“ (Arminia’s Vlog), journalistische Recherchen „Арміна в темі“ (Armina im Thema), Interviews mit Politikern und Experten.
Quelle: https://klymenko-time.com/dose/Poturajew/ (russisch), https://klymenko-time.com/uk/dose/poturaev/ (ukrainisch)